Energiekonzern

Iberdrola zieht vor Gericht

Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat gegen die neue Sonderabgabe auf Übergewinne geklagt. Der Vorstandsvorsitzende von Iberdrola, Ignacio Sánchez-Galán, hat die Vorlage der Bilanz des spanischen Energieversorgers am Mittwoch erneut für eine Attacke auf die Wirtschaftspolitik der spanischen Regierung genutzt.

Iberdrola zieht vor Gericht

Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat gegen die neue Sonderabgabe auf Übergewinne geklagt. Der Vorstandsvorsitzende von Iberdrola, Ignacio Sánchez-Galán, hat die Vorlage der Bilanz des spanischen Energieversorgers am Mittwoch erneut für eine Attacke auf die Wirtschaftspolitik der spanischen Regierung genutzt, insbesondere auf die neue Sondersteuer auf Über­gewinne der Energiebranche. Diese Abgabe habe den Konzern 200 Mill. Euro gekostet, rechnete der Vorstand vor. „Wir haben diese willkürlichen und diskriminierenden Maßnahmen vor Gericht angefochten, da sie nur zwei Branchen betreffen (Energieversorger und Banken)“, sagte Sánchez-Galán. Außerdem sei die Steuer von 1,2% auf den Umsatz und nicht auf die Gewinne angelegt, was nach Meinung der Rechtsexperten von Iberdrola gegen spanisches und europäisches Recht verstoße. „Wir erwarten zu gewinnen“, gab sich der Vorsitzende zuversichtlich.

2022 wuchs der Konzerngewinn nach Steuern um knapp 12% auf 4,34 Mrd. Euro, dank des guten Ge­schäfts in den USA und in Brasilien. In Spanien ging das Ergebnis um 19% zu­rück, doch nicht allein wegen der neuen Steuer. Die Wasserkraftwerke litten unter der Dürre im letzten Jahr und die von der Regierung zur Be­kämpfung der Inflation angeordnete Preiskappung habe verhindert, dass Iberdrola die deutlich ge­stiegenen Preise an den Erdgasmärkten an die Kunden weitergeben konnte.

Trotz der Probleme mit den weltweiten Lieferketten konnten die Spanier das Investitionsvolumen um 13% auf einen Rekord von 10,7 Mrd. Euro erhöhen. Für dieses Jahr sind 11 Mrd. Euro an Investitionen vorgesehen, hauptsächlich in erneuerbare Energien und Netze. Die bestehende Kapazität von 40000 MW an Ökostrom soll in den kommenden vier Jahren um 7676 MW erweitert werden. Für 2023 rechnet man mit einem Anstieg des Reingewinns im mittleren einstelligen Bereich.

Iberdrola hatte vor kurzem eine Neuordnung des Auslandsgeschäfts verkündet. In diesem Zuge wurde die Tochter Iberdrola Deutschland gegründet. Als erster CEO wurde Felipe Montero bestellt, der seit 2010 bei Iberdrola ist und unter anderem am Offshore-Windpark Wikinger in der deutschen Ostsee beteiligt war.

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