Kosmetikindustrie

L’Oréal gibt sich zuversichtlich

Die weltweite Nummer 1 der Kosmetikindustrie will in diesem Jahr wieder stärker als der Kosmetikmarkt wachsen. Für China rechnet sie für das zweite Quartal mit einer Erholung.

L’Oréal gibt sich zuversichtlich

Ob Inflation, die Folgen des Ukraine-Krieges oder die strenge Covid-Politik in China: All das hat L’Oréal nichts anhaben können. Die weltweite Nummer 1 der Kosmetikindustrie hat im Vorjahr Rekordergebnisse eingefahren. „Wir haben im zweiten Jahr in Folge einen Grand Chelem realisiert“, sagt Konzernchef Nicolas Hieronimus. „Alle unsere Sparten, alle unsere geografischen Zonen und alle unsere Produktkategorien haben mit ihrem Wachstum das des Marktes übertroffen.“

So konnte der Kosmetikriese seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,5% auf 38,26 Mrd. Euro steigern. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 verbesserte sich der Erlös um 23,4% auf vergleichbarer Basis. „Europa war eine gute Überraschung für uns“, erklärt Hieronimus. „Der Markt war sehr widerstandsfähig.“ So legte der Umsatz in Europa im Gesamtjahr um 12,3% auf 11,44 Mrd. Euro zu. In Nordamerika, wo sich nach Angaben des L’Oréal-Chefs die Erholung bestätigt hat, verbesserte er sich um 24,6% auf 10,16 Mrd. Euro. In Nordasien, wozu L’Oréal neben China Japan und Südkorea zählt, stieg er um fast 15% auf 11,32 Mrd. Euro, in der Region „Sapmenassa“ (Südasien, Pazifikraum, Mittlerer Osten und Afrika) um 28% auf 2,96 Mrd. Euro und in Lateinamerika um 34% auf 2,38 Mrd. Euro.

„2023 wird vielleicht ein weiteres holpriges Jahr, aber ich bin zuversichtlich, dass der Kosmetikmarkt insgesamt wachsen wird und dass wir uns erneut besser als der Markt entwickeln werden“, sagt Hieronimus. Bisher hat der für Marken wie Lancôme, Garnier, Maybelline, Kiehl’s und Cerave bekannte Konzern keine Anzeichen in Europa bemerkt, dass sich die Nachfrage wegen der Inflation abschwächt. In China wiederum rechnet der Konzern nach der Aufhebung der strengen Covid-Restriktionen im zweiten Quartal mit einer Erholung. Davon dürften laut Hieronimus alle Sparten profitieren. Im vergangenen Jahr verbuchte die Sparte für Apothekenkosmetik (Vichy, La Roche Posay) mit einem Plus von 30,6% auf 5,12 Mrd. Euro das größte Wachstum, gefolgt von der Luxus-Sparte (Yves Saint Laurent, Helena Rubinstein); ihre Verkäufe stiegen um 18,6% auf 14,64 Mrd. Euro. Die Sparte Consumer Products legte 14,6% auf 14,02 Mrd. Euro zu und die Abteilung für professionelle Haarpflege um 18,3% auf 4,48 Mrd. Euro.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich von 6,16 Mrd. auf 7,46 Mrd. Euro, die operative Marge von 19,1% auf 19,5%. Unter dem Strich verdiente L’Oréal mit 5,71 Mrd. Euro 24,1% mehr als 2021. Der Kosmetikkonzern will die Dividende um ein Viertel auf 6 Euro je Aktie erhöhen.

An der Börse von Paris gab die L’Oréal-Aktie am Freitag trotz der guten Ergebnisse in einem schwachen Gesamtmarkt um 0,8% auf 375,60 Euro nach.

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