Italien

Media for Europe setzt auf Wachstum im Ausland

Der italienische Medienkonzern Media for Europe (früher Mediaset) will international wachsen und hofft auf eine Zusammenarbeit mit ProSiebenSat.1.

Media for Europe setzt auf Wachstum im Ausland

bl Mailand

Der von der Familie Berlusconi kontrollierte italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE), früher Mediaset, setzt auf eine europäische Expansion. Nur mit internationalem Wachstum könne man gegenüber den großen Streaming- und Online-Giganten be­stehen, sagte CEO Pier Silvio Berlusconi. Laut CFO Marco Giordani werde man sich um den britischen Channel 4 bewerben, sollte der Sender im Herbst privatisiert werden. Auch für den Fall, dass der französische Sender M6, der mit TF1 fusionieren soll, nun doch noch auf den Markt komme, hält sich MFE bereit.

Berlusconi zufolge würde MFE gern in gemeinsame technologische Plattformen mit der deutschen TV-Senderfamilie ProSiebenSat.1 investieren. Das lehnen die Deutschen bisher ab, so wie sie generell wenig Synergien mit MFE sehen. MFE hält nach eigenen Angaben fast 26% der ProSiebenSat.1-Anteile. Nach der letzten Stimmrechtsmitteilung von Mitte Mai verfügt MFE direkt über 24,26%. Die Italiener betonten erneut, sich nicht in die Geschäftspolitik des Managements einmischen zu wollen. Dessen Ziele seien ehrgeizig. Würden sie erreicht, sei das auch gut für MFE und wertsteigernd. ProSiebenSat.1 peilt jährliche Umsatzsteigerungen von 4 bis 5% und eine hohe Dividendenrendite an.

Berlusconi äußerte sich weder zu der Frage, ob man einen Sitz im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 an­strebt, noch dazu, ob MFE auf bis zu 29,9% aufstocken wolle. Aus dem Unternehmen hieß es, man bleibe bei 25% und entscheide später über das weitere Vorgehen.

Aktuell strebt MFE eine Verschmelzung mit der spanischen Tochter an. Ein entsprechendes Übernahmeangebot für die ausstehenden 44% läuft noch bis zu diesem Freitag.

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