ProSieben.Sat1

Mediaset will Einzelentlastung

Der italienische Medienkonzern MediaforEurope (Mediaset) die Einzelentlastung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat beantragt. Damit könnte der italienische Großaktionär seine Unzufriedenheit mit einzelnen Managern ausdrücken.

Mediaset will Einzelentlastung

bl Mailand

Der italienische ProSiebenSat.1-Großaktionär Media for Europe (MFE), besser bekannt unter seinem früheren Namen Mediaset, hat für die Hauptversammlung der deutschen Senderfamilie am 5. Mai die Einzelentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat beantragt. Das teilte MFE am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Das von der Familie des früheren Premierministers Silvio Berlusconi kontrollierte Unternehmen könnte damit seinen Unmut über einzelne Mitglieder der Gremien wie CEO Rainer Beaujean und den scheidenden Aufsichtsratschef Werner Brandt zum Ausdruck bringen. Der Antrag hat dann Chancen, wenn er von weiteren Aktionären unterstützt würde. Eigene Kandidaten für die Besetzung des Aufsichtsrats hat MFE, die mehr als 25% der Anteile von ProSiebenSat.1 kontrolliert, bisher nicht nominiert. Dies könnte aber noch bis zum 20. April geschehen. MFE hatte nach Informationen der Börsen-Zeitung das deutsche Unternehmen schon vor mehr als einer Woche über diesen Schritt informiert, bisher aber keine Antwort erhalten. Die Aktionärsversammlung könnte turbulent werden.

Die Italiener wollten sich nicht äußern, sind jedoch verärgert über das Verhalten der Geschäftsführung von ProSiebenSat.1, die auf Angebote zu einer engeren Zusammenarbeit sehr zurückhaltend reagiert hat. Aufsichtsratschef Brandt soll durch den Ex-Springer-Manager Andreas Wiele ersetzt werden.