Absatzzahlen

Porsche schwächelt in China

Der Sportwagenbauer Porsche hat 2023 etwas mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr, spürt aber eine Absatzflaute in China. Auch der Volkswagen-Konzern und Traton legten aktuelle Zahlen vor.

Porsche schwächelt in China

Porsche-Absatz schwächelt in China

Volkswagen-Konzern mit Plus bei fast allen Marken – Mehr Auslieferungen bei Traton

dpa-afx/Reuters Stuttgart/Berlin

Porsche hat im vergangenen Jahr etwas mehr Sport- und Geländewagen verkauft. Weltweit wurden in den vergangenen zwölf Monaten 320.221 Fahrzeuge ausgeliefert. Das waren 3,3% mehr als 2022, teilte der Autobauer am Freitag in Stuttgart mit. Der Absatz stieg demzufolge in fast allen Weltregionen, im wichtigsten Automarkt China brach er allerdings ein.

Nach China seien 79.283 Wagen ausgeliefert worden. Das entspricht einem Minus von rund 15%. Der Rückgang sei vor allem auf die herausfordernde Wirtschaftslage in der Region zurückzuführen, hieß es von Porsche. An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an, im frühen Handel fiel die Aktie am Freitagmorgen zeitweise auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im September 2022.

Quelle: Porsche AG

In Deutschland wuchs die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge 2023 um gut ein Zehntel. Im restlichen Europa verkaufte das Unternehmen, das mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehört, den Angaben nach rund 12% mehr Autos. In Nordamerika betrug das Absatzplus 9%, in Übersee- und Wachstumsmärkten – zu denen unter anderem Afrika, Lateinamerika, Australien, Japan oder Korea gehören – waren es 23%.

Porsche aktualisiert Baureihen

Besonders beliebt war 2023 der Sportwagen-Klassiker 911. Von diesem Modell verkaufte Porsche rund 24% mehr als im Vorjahr. Der vollelektrische Taycan, dessen Absatz zuletzt geschwächelt hatte, verkaufte sich ebenfalls wieder besser: Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg um 17% auf 40.629. Der Absatz des Kompakt-SUV Macan trat hingegen auf der Stelle. Vom auslieferungsstärksten Modell Cayenne wurden im vergangenen Jahr rund 8% weniger verkauft als 2022.

Vertriebschef Detlev von Platen rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2024, insbesondere mit Blick auf die Marktbedingungen in China. "Wir machen uns fit für die Zukunft und aktualisieren vier von sechs Baureihen", teilte er mit. Das seien so viele Produktanläufe wie noch nie zuvor in einem Jahr. Umso wichtiger sei es, die Absatzstruktur auszubalancieren und die südostasiatischen Märkte weiter zu stärken.

VW-Konzern: Absatz im Luxussegment rückläufig

Der Volkswagen-Konzern hat 2023 bei fast allen seiner Marken ein Absatzplus geschafft. Lediglich die Luxusautobauer Lamborghini und Bentley sowie die südamerikanische Nutzfahrzeugmarke Volkswagen Truck & Bus verzeichnete einen rückläufigen Absatz, wie der Wolfsburger Autobauer am Freitag mitteilte. Insgesamt legten die Verkäufe des Konzerns im vergangenen Jahr um knapp 12% auf gut 9,2 Millionen Fahrzeuge zu. VW-Chef Oliver Blume sagte, es sei positiv, dass alle großen Marken und alle Regionen wüchsen. Für das laufende Jahr sei sein Unternehmen mit zahlreichen neuen Produkten trotz anhaltender Herausforderungen gut aufgestellt.

Bei den Marken stach Seat/Cupra mit einem Absatzplus von gut einem Drittel heraus, gefolgt von Skoda mit plus 18,5% und Audi mit plus 17,4%. Die Nutzfahrzeugsparte mit ihrem Hauptprodukt VW-Bus verkaufte knapp ein Viertel mehr Fahrzeuge. Die Kernmarke VW, die allein für mehr als die Hälfte des Gesamtabsatzes steht, schaffte ein Plus von 6,7%.

Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton hat im Gesamtjahr mit den Marken MAN, Scania, Navistar und Volkswagen Truck & Bus 338.200 Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert. Das waren 10,7% mehr als in dem noch von einem Teilemangel belasteten Vorjahr. Durch die bessere Teileversorgung bei MAN schaffte die deutsche Marke ein Plus von gut einem Drittel. 2022

hatten bei MAN wochenlang die Bänder stillgestanden, weil nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Kabelbäume aus dem osteuropäischen Land fehlten. Scania ist mit seinen Schwerlast-Lkw die Renditeperle von Traton, MAN die volumenstärkste Marke.