PwC-Maschinenbau-Barometer

Rekordhohe Wachstumsaussichten im Maschinenbau

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer zeigen sich überaus optimistisch was die Wachstumsaussichten angeht. Der globale Aufschwung treibt die Branche.

Rekordhohe Wachstumsaussichten im Maschinenbau

kro Frankfurt

In den Chefetagen der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer herrscht mit Blick auf die Wachstumsaussichten in diesem Jahr äußerst positive Stimmung. Für die gesamte Branche rechnen die Unternehmen derzeit mit einem Umsatzplus von durchschnittlich 8,6% im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem neuen Maschinenbaubarometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht, das vierteljährlich erscheint. Für das jeweils eigene Unternehmen erwarten die befragten Entscheider sogar einen Zuwachs von 9,4%. In beiden Fällen war im Rahmen der Erhebungen noch nie ein so hoher Wert gemessen worden. Im vergangenen Jahr hatte die Corona-Pandemie die Erlöse allerdings auch stark einbrechen lassen. Nach Angaben des Branchenverbands VDMA belief sich der Rückgang auf 11%, die Auftragseingänge reduzierten sich im gleichen Maße.

Globaler Aufschwung treibt

Unabhängig von diesen Basiseffekten ist es aber auch die Erholung der gesamten Weltwirtschaft, die der exportorientierten Branche in diesem Jahr kräftig Schub verleiht. „Die Nachfrage aus dem Ausland ist auch aufgrund von dortigen Konjunkturprogrammen stabil, die Lieferketten sind robust, die Erholung wichtiger Zielbranchen schreitet voran“, analysiert Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation bei PwC. „Wir sehen aber auch, dass die Branche an den Folgen der Pandemie noch länger laborieren wird.“

So rechneten zuletzt fast zwei Drittel der von PwC befragten Unternehmen damit, dass im kommenden Quartal die Kosten weiter steigen werden. Dies liegt laut den Experten nicht nur an den teurer werdenden Rohstoffen, sondern auch an höheren Betriebsausgaben für Sicherheit und Hygiene sowie für die Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeit. Zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen stellt sich der zunehmende Kostendruck somit aktuell als größtes Wachstumshindernis für die Maschinenbauer dar. Auch der Fachkräftemangel rückt wieder zunehmend in den Fokus der deutschen Schlüsselindustrie. 78% der Führungskräfte gehen mittlerweile davon aus, dass die Entwicklung ihres Unternehmens dadurch gehemmt wird. Die Corona-Pandemie sehen nur noch 68% als Hindernis.

Kosten werden weitergereicht

„Es gibt durchaus ein neues Problembewusstsein in der Branche“, konstatiert Gushurst. „Lange Zeit waren Kosten nicht ganz oben auf der Agenda. Zudem war es immer das Ziel, Preise möglichst konstant zu halten.“ Dies ändere sich nun: Demnach wollen 60% der Entscheider ihre Preise im dritten Quartal dieses Jahres anheben. Der Rest rechnet mit unveränderten Verkaufspreisen. Von sinkenden Preisen geht indes kein Unternehmen aus. Die Gewinnmargen dürften sich vor dem Hintergrund nach Einschätzung der Mehrheit konstant entwickeln.