Roche hat den Umsatz im dritten Quartal um 6% auf 46,7 Mrd. sfr gesteigert und das Wachstum aus den ersten sechs Monaten bestätigt. Wenig überraschend kommt daher die leichte Erhöhung der Wachstumsprognose. Nun erwartet Roche für das Gesamtjahr eine Zunahme der Verkäufe zu konstanten Wechselkursen im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte das Unternehmen eine Expansionsrate im unteren einstelligen Prozentbereich vorausgesagt.

Wechselkursbereinigt beträgt das Umsatzwachstum über neun Monate aber ohnehin schon 8%, weshalb die neue Prognose bei Investoren keinen Jubel auslöste. Die Roche-Genussscheine, die seit Jahresbeginn um 16% und auch in den vergangenen vier Wochen um gut 5% an Wert gewinnen konnten, gingen am Mittwoch unter dem Eindruck der Neuigkeiten sogar fast 2% tiefer bei gut 350 sfr aus dem Handel.

Die Zurückhaltung der Anleger hat viele Gründe. Einer davon ist, dass die Diagnostiksparte als aktueller Wachstumstreiber deutlich weniger gewinnträchtig ist als die Pharmasparte. Das Diagnostik-Geschäft von Roche profitiert nach wie vor von der starken Nachfrage nach Corona-Tests und hat den Umsatz im Neunmonatsabschnitt um 38% auf 13,3 Mrd. sfr gesteigert. Allerdings war das Diagnostika-Wachstum zur Jahresmitte noch deutlich stärker gewesen (51%).

Stattdessen konnte das Pharma-Geschäft im dritten Quartal deutlich mehr Fahrt aufnehmen. Während die Flaggschiffdivison mit dem weltweit höchsten Medikamentenumsatz in der ersten Jahreshälfte noch um 2,9% (bei festen Wechselkursen) geschrumpft war, erreichte sie nach neun Monaten exakt das Vorjahresniveau.

Die Roche-Führung sieht sich in ihrer schon früher gemachten Voraussage bestätigt, dass der starke Konkurrenzeffekt durch Nachahmermedikamente bei mehreren Blockbuster-Präparaten nun deutlich abzunehmen beginnt.