Fernsehfusion

RTL behält M6-Beteiligung

Nach der gescheiterten Fernsehfusion in Frankreich will RTL ihren TV Sender M6 doch nicht verkaufen. Man halte an der Beteiligung von 48,3 % fest, teilt die Bertelsmann-Tochter mit.

RTL behält M6-Beteiligung

Reuters Mailand/Paris

Nach der gescheiterten Fernsehfusion in Frankreich will RTL ihren TV Sender M6 doch nicht verkaufen. Man halte an der Beteiligung von 48,3 % fest, teilt die Bertelsmann-Tochter mit. Die RTL Group sei seit 35 Jahren ein strategischer Anteilseigner der Groupe M6, erklärte Thomas Rabe, der sowohl Chef von RTL als auch von Bertelsmann ist. „Wir werden unsere Strategie fortsetzen, nationale Mediengruppen aufzubauen, die groß genug sind, um mit den US-Plattformen zu konkurrieren.“

RTL halte jedoch die rechtlichen Risiken und Unsicherheiten aufgrund der erforderlichen Genehmigungsverfahren der Kartell- und Medienbehörden für zu hoch. Das Unternehmen verwies zudem auf den Zeitpunkt der anstehenden Lizenzverlängerung für M6.

Die RTL Group hatte gemeinsam mit dem französischen Mischkonzern Bouygues Mitte September das Vorhaben gestoppt, die M6 Group und TF1 zu einem nationalen Fernseh-Champion zu fusionieren. Bouygues und RTL zogen die Notbremse, weil angebotene Zugeständnisse der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht hätten. Demnach hätten die Kartellwächter wohl nur bei einem Verkauf des Hauptsenders TF1 oder M6 grünes Licht gegeben.

Nach dem Abblasen der Fusion habe man einige finanziell attraktive Kaufangebote von Interessenten für die M6-Beteiligung bekommen, erklärte RTL. Dennoch verkaufe man nun M6 nicht.