Laborausrüster

Sartorius wächst kräftig und bestätigt Prognose

Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius zeigt anhaltend hohe Wachstumsdynamik und steckt steigende Rohstoffkosten bislang weg. Großer Unsicherheitsfaktor ist aus Sicht des Konzerns das Thema Energie.

Sartorius wächst kräftig und bestätigt Prognose

swa Frankfurt

Sartorius setzt das dynamische Wachstum fort. Der Labor- und Pharmaausrüster hat den Umsatz im zweiten Quartal deutlich um fast 24% auf 1,04 Mrd. Euro ausgebaut; währungsbereinigt ist es ein Plus um 16,6%. Dabei legten beide Sparten auch zu konstanten Wechselkursen zweistellig zu. Akquisitionen machten 2 Prozentpunkte des Umsatzanstiegs aus.

Das Geschäft ist in allen drei Hauptregionen EMEA, Amerika und Asien/Pazifik prozentual zweistellig vorangekommen. Die Lockdowns in China hätten einen relativ geringen Einfluss auf das Wachstum, teilt der Dax-Konzern mit. Der Auftragseingang sei wie erwartet im Quartal währungsbereinigt um 3,7% rückläufig, nachdem die Vorjahreszeit von außergewöhnlich hoher Nachfrage in coronabedingtem Geschäft – unter anderem von Impfstoffherstellern  – geprägt war.

Die operative Marge bezogen auf das Ebitda ging im Quartal leicht von 34,8% auf 33,7% zurück. Positiven Skaleneffekten hätten negative Währungseinflüsse und geplant höhere Kosten für neue Mitarbeiter sowie eine wieder steigende Zahl von Geschäftsreisen gegenübergestanden. Preiseffekte und -anpassungen auf Einkaufs- und Kundenseite hätten sich weitgehend ausgeglichen, wird betont.

Auf Öl umgestellt

Nach dem Gewinnsprung im ersten Halbjahr von 28,6% auf 334 Mill. Euro hält Sartorius an der Prognose für 2022 fest – wagt aber noch keine Präzisierung. „Der ganz große Unsicherheitsfaktor ist das Thema Energie, und ich glaube, da haben wir alle noch keine Erfahrung, welche Auswirkungen das haben kann“, sagt CEO  Joachim Kreuzburg. Sartorius sei inzwischen in der Lage, Gas mit Öl zu ersetzen. Dafür habe das Unternehmen zum Beispiel Dampferzeuger für Prozessenergie am Hauptstandort Göttingen umgestellt, an den Lagerkapazitäten für Öl werde gearbeitet.

Nach bisheriger Vorhersage peilt der Konzern 2022 währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von 15 bis 19% an und eine Ebitda-Marge von rund 34%. Vorstandschef Kreuzburg signalisiert, in der Prognose möglicherweise im Herbst konkreter werden zu können. Sorgenfalten bereiten ihm auch die angespannte Situation in den Lieferketten und die globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten.

Sartorius
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Umsatz20601629
Ebitda bereinigt698555
  in % vom Umsatz33,934,1
Ebit555437
Reingewinn334260
Operativer Cashflow441287
Marktwert 21.7.2022  13940
Börsen-Zeitung