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Shionogi treibt Covid-Impfstoff voran

Der Pharmahersteller Shionogi hat gute Chancen, den ersten in Japan entwickelten Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt zu bringen. Die Voraussetzung dafür wäre eine beschleunigte Zulassung durch die nationale Aufsichtsbehörde für Arzneimittel....

Shionogi treibt Covid-Impfstoff voran

mf Tokio

Der Pharmahersteller Shionogi hat gute Chancen, den ersten in Japan entwickelten Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt zu bringen. Die Voraussetzung dafür wäre eine beschleunigte Zulassung durch die nationale Aufsichtsbehörde für Arzneimittel. Shionogi steht zwar bereits vor dem Abschluss der ersten zwei klinischen Teststufen an 214 Personen. Aber für die dritte Stufe bräuchte das Unternehmen aus Osaka ab Ende September Tausende Freiwillige, die unter den gegenwärtigen Umständen schwer zu bekommen sind. Zugleich hat die Regierung genug Impfstoffe von Biontech und Moderna eingekauft, um die gesamte Bevölkerung zu impfen. Damit zählt Shionogi zu den Nachzüglern in diesem Geschäft und muss befürchten, auch in der Zukunft nur Brosamen statt größerer Stücke vom Kuchen abzubekommen.

Bisher hat Japan nur die Vakzine von Biontech und Moderna zugelassen. Der Wirkstoff von AstraZeneca wird seit diesem Monat zwar in Japan hergestellt, aber aus politischen Gründen in Nachbarländer wie Taiwan exportiert. Jedoch will Premier Yoshihide Suga eine Schnellzulassung auf Basis einer kleinen klinischen Studie ermöglichen, um Japan für neue Virusvarianten zu wappnen. Dadurch könnte das Vakzin von Shionogi bereits vor dem Jahresende zum Einsatz kommen.

Hohe Rentabilität

Der Hersteller hat sich unter CEO Isao Teshirogi seit 2008 auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten spezialisiert. In der Folge erwirtschaftet das Unternehmen die mit über 40% höchsten Renditen der Branche in Japan. Der Impfstoff basiert auf gentechnisch hergestellten Teilen des Coronavirus-Proteins, die den Körper zur Produktion zu Antikörpern anregen sollen. Shionogi wäre schon jetzt in der Lage, 10 Millionen Dosen jährlich zu produzieren. Zugleich erweitert der Konzern seit Mai die Kapazität auf insgesamt 30 Millionen Dosen.