Automobilwirtschaft

Sorge um Bezahlbarkeit von Mobilität

Einer aktuellen Continental-Studie zufolge sorgen sich Menschen weltweit zunehmend um die Bezahlbarkeit von Mobilität. Gefordert wird mehr staatliche Hilfe für den Umstieg auf klimafreundliche Autos.

Sorge um Bezahlbarkeit von Mobilität

ste Hamburg

Ein großer Teil der Bevölkerung in den USA, in Japan und China sowie in Frankreich, Norwegen und Deutschland sorgt sich um die Bezahlbarkeit von Mobilität. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Studie des Autozulieferers Continental zu individuellen Mobilitätsbedarfen so­wie zum Reise- und Freizeitverhalten hervorgeht, für die das Marktforschungsinstitut Infas in den sechs Ländern im Mai 2022 jeweils 1000 Menschen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren befragte, fürchtet eine Mehrheit (73%), dass Mobilität aufgrund der gestiegenen Energiekosten für sie nicht mehr erschwinglich ist bzw. bleibt.

Vor dem Hintergrund der hohen Preise für Strom, Benzin und Dieselkraftstoff hat demnach für eine knappe Mehrheit der Menschen in Deutschland eine umweltfreundliche Mobilität derzeit keine Priorität. Mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland habe angegeben, sich das Autofahren ab einem Benzinpreis von 2,80 Euro pro Liter nicht mehr leisten zu können. Kosten spielen laut der Mobilitätsstudie, die der Dax-Konzern aus Hannover zum siebten Mal seit 2011 erstellen ließ, auch für einen möglichen Umstieg auf klimafreundliche Mobilität eine gewichtige Rolle. Die Hälfte der Befragten sei nicht bereit, für ein umweltfreundliches Fahrzeug mehr auszugeben als für ein herkömmliches Auto. Zugleich habe fast jeder Zweite (43%) angegeben, dass die hohen Kosten gegen die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs sprächen.

Nach Meinung einer überwiegenden Mehrheit der Befragten (82%) sollte der Staat etwa über Subventionen dafür sorgen, dass Mobilität bezahlbar bleibt. Zugleich seien 77% der Studienteilnehmer der Ansicht, dass es Aufgabe des Staats sei, sicherzustellen, dass umweltfreundliche Mobilität günstiger im Vergleich zu umweltschädlichen Konzepten wird.

In der aktuellen Mobilitätsstudie zeige sich, so Steffen Schwartz-Höfler, Leiter Nachhaltigkeit bei Continental, „dass die Menschen die eingeleitete Transformation hin zur emissionsarmen beziehungsweise emissionsfreien Mobilität wollen und bereit sind, den Weg dahin auch mitzugehen“. Der weltweite Tenor in den Befragungsergebnissen lege aber auch offen, dass die privaten Konsumenten die finanziellen Lasten der Mobilitätswende nicht allein tragen wollen.

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