Telekommunikation

Telefónica baut auf wachsenden Cashflow zum Schuldenabbau

Der spanische Telekomkonzern Telefónica erhöht den Umsatz im ersten Halbjahr um 3,7%. Der Cashflow soll fortan die wichtigste Rolle bei der Reduzierung der hohen Verbindlichkeiten einnehmen, anstelle größerer Veräußerungen.

Telefónica baut auf wachsenden Cashflow zum Schuldenabbau

Telefónica baut auf wachsenden Cashflow zum Schuldenabbau

ths Madrid

Die Geschäfte von Telefónica liefen in den vergangenen Monaten besser als von den Analysten erwartet. Deshalb hat der spanische Telekommunikationskonzern seine Ziele für das Gesamtjahr leicht angehoben. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,7% auf 20,2 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Spanien war mit 27% der Erlöse erneut der wichtigste Markt, doch das größte Wachstum fiel in Deutschland (6,2%) und Brasilien (10,6%) an.

Telefónica hebt Umsatzziel an

Der Reingewinn von April bis Juni fiel mit 462 Mill. Euro 44,5% höher aus als im zweiten Quartal 2022. Jedoch stand für das erste Halbjahr beim Reingewinn ein Rückgang von 25% zu Buche, da im Vorjahr Sondereffekte aus einem Verkauf in Kolumbien angefallen waren. Telefónica setzte am Donnerstag das Umsatzziel für 2023 auf ein Wachstum von 4% herauf, während das Betriebsergebnis um 3% steigen soll.

Der Telekomkonzern profitiert davon, dass die Kunden immer mehr Produkte zu höheren Preisen kaufen. Der Höhepunkt des Investitionszyklus sei nun überwunden, versicherte der Vorsitzende José María Álvarez-Pallete vor Analysten, was sich positiv auf die Entwicklung des freien Cashflows auswirken werde. „Wir gehen davon aus, den Konsensus zu übertreffen, und in der zweiten Jahreshälfte einen deutlich höheren freien Cashflow zu erzeugen, der im Gesamtjahr unweit der 4 Mrd. Euro liegen wird“, erklärte Álvarez-Pallete. Bis Juni lag der Cashflow bei knapp 1,3 Mrd. Euro, wobei sich die Zahl im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres verdoppelte.

Vom Netzbetreiber zum Dienstleister

Die Erträge aus dem laufenden Geschäft sollen für den Abbau der weiterhin hohen Schulden genutzt werden. Zuletzt hatte Telefónica vor allem durch Verkäufe in Lateinamerika oder der Fusion ihrer britischen Tochter O2 den Schuldenabbau vorangetrieben. Die Verbindlichkeiten lagen Ende Juni bei 27,5 Mrd. Euro und damit 3,9% unter dem Vorjahr. An der Börse kam die Halbjahresbilanz gut an, der Kurs stieg um 3,4%. Seit Jahresbeginn hat Telefónica um mehr als 20% zugelegt.

Spanischer Telekom-Konzern wird optimistischer

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