E-Autobauer

Tesla vermeldet Absatzrekord

Der E-Autobauer Tesla hat im Auftaktquartal 2023 so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie noch nie. Dennoch blieb das Unternehmen hinter den Markterwartungen zurück.

Tesla vermeldet Absatzrekord

xaw New York

Die starken Preisnachlässe in den ersten Jahresmonaten machen sich bei Tesla bemerkbar: Der E-Autobauer lieferte im Auftaktquartal 2023 mit 422875 so viele Fahrzeuge an die globale Kundschaft wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum betrug der Anstieg 36%. Im Vergleich dem Schlussquartal 2022 stand immerhin ein Anstieg um 4%, dennoch blieb Tesla einmal mehr hinter den Markterwartungen zurück. Vom Datendienstleister FactSet befragte Analysten waren von 432000 ausgelieferten Fahrzeugen ausgegangen.

Zu den Absatzsteigerungen trug wohl auch bei, dass viele US-Käufer günstigerer Tesla-Modelle im ersten Quartal eine Steuergutschrift von 7500 Dollar erhielten. Am 18. April treten in den Vereinigten Staaten allerdings neue Regeln in Kraft gemäß denen sich viele Fahrzeuge laut Regierungsvertretern nicht mehr für die Anrechnungen qualifizieren dürften. Dabei wird der Anteil der Batteriekomponenten festgelegt, die in Nordamerika produziert worden sein müssen, sowie die Quote an in den USA und befreundeten Staaten abgebauten Mineralien.

Zugleich stellte Tesla in den ersten drei Jahresmonaten eine Rekordzahl von 440808 Autos her. Die Produktion verteilte sich dabei laut geografisch stärker als zuvor. Die Investoren begrüßen die Bemühungen von CEO Elon Musk, die Produktion anzukurbeln, im bisherigen Jahresverlauf. Die Tesla-Aktie, die 2022 ihre schwächste jährliche Performance jemals hinlegte, gewann zwischen Anfang Januar und Handelsschluss am Freitag mehr als 68% an Wert, mit 207,46 Dollar notierte sie aber weit unterhalb des im Herbst 2021 erreichten Rekordniveaus.

Analysten warnen

Im außerbörslichen US-Handel gab der Titel nach Bekanntgabe der jüngsten Absatzdaten um 3,3% nach und zeigte sich auch nach Eröffnung an der Wall Street schwächer. Analysten warnen davor, dass die Strategie, die Nachfrage über massive Discounts anzukurbeln, wenig nachhaltig sei. Zu Jahresbeginn kürzte das Unternehmen die Preise für den Mittelklasse-SUV Model Y und die Limousine Model 3 weltweit um bis zu 20% – in den Vereinigten Staaten folgten auch hohe Rabatte auf die Premium-Fahrzeuge X und S.

Zwar verfüge Tesla über robuste Cash-Polster und eine vergleichsweise hohe operative Marge, betonen Branchenkenner. Letztere Kennzahl habe zum Jahresabschluss 2022 bei 16,7%, was dem Unternehmen Flexibilität verschaffe. Doch zweifeln Marktbeobachter zunehmend daran, dass Tesla ohne weitere Discounts überhaupt noch in die Nähe der eigenen hochfliegenden Wachstumsziele von durchschnittlich 50% Absatzplus zum Vorjahr gelangen kann.

Zuletzt begehrten zudem zahlreiche Bestandskunden gegen die Rabatte auf, da der Wert ihrer im vergangenen Jahr gekauften neuen Tesla-Modelle in der Folge einbrach. Unterdessen dürften die Preisnachlässe dürften den Konzernumsatz laut den Analysten von Bloomberg Intelligence im laufenden Jahr um bis zu 11 Mrd. drücken. CFO Zack Kirkhorn räumte bereits ein, dass die Rabatte deutlich auf der Profitabilität des Unternehmens lasten werden. Vom Datendienstleister Refinitiv befragte Analysten rechnen für das erste Quartal 2023 im Median trotz deutlich steigender Erlöse mit einem Rückgang des Nettogewinns auf 2,9 Mrd. Dollar – im Vorjahr lag er noch bei 3,3 Mrd. Dollar. Tesla öffnet am 19. April die Bücher.

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