Touristik

Tui geht ersten Hotelfonds mit Hansainvest Lux an

Um kapitalschonend zu wachsen, initiiert der angeschlagene Touristikkonzern Tui einen ersten Hotelfonds gemeinsam mit Hansainvest Lux. Als Zielvolumen werden 500 Mill. Euro angestrebt.

Tui geht ersten Hotelfonds mit Hansainvest Lux an

ste Hamburg

Für kapitalschonendes Wachstum legt der infolge der Corona-Pandemie in Bedrängnis ge­ratene Touristikkonzern Tui gemeinsam mit der luxemburgischen Einheit der zum Signal-Iduna-Konzern gehörenden Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest einen Hotelfonds mit einem Zielvolumen von 500 Mill. Euro auf. Wie das mit staatlichen Finanzhilfen gestützte Unternehmen aus Hannover am Dienstag mitteilte, richtet sich der Fonds zum Ausbau der Hotel-Division vor allem an institutionelle Investoren mit langfristigem Anlagehorizont.

Den Angaben zufolge hat eine der größten deutschen Pensionskassen bereits eine Kapitalzusage für einen signifikanten Anteil des Eigenkapitalvolumens gegeben. Tui selbst will sich mit 10% am Eigenkapital des Fonds beteiligen. Der Fokus dieses ersten Hotelfonds liege auf dem Wachstum im Hotelsegment außerhalb Europas, so der Konzern. Perspektivisch könnten weitere Fonds folgen, die auf Investitionen in Europa ausgerichtet sind.

Tui-Finanzchef Sebastian Ebel hatte im Interview der Börsen-Zeitung vor zehn Tagen erklärt, dass Investitionen in den kommenden Jahren auf dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres von rund 300 Mill. Euro zu erwarten seien (vgl. BZ vom 22. Januar). Wachstumsinvestitionen wolle man mit Partnern in Joint Ventures oder künftig auch über Hotelfonds angehen. „Es geht uns um Asset Right, um intelligente Kapitalallokation, die auch Wachstum ermöglicht – das heißt, Hotels mit unseren eigenen Marken zu managen“, so der Tui-CFO. Kernkompetenz des Konzerns sei der Betrieb, die Vermarktung von Hotels, die Führung von Hotelmarken: „Wir sind keine Immobilienentwickler, die ihr Geld über die Wertsteigerung des Immobilienportfolios verdienen.“

Der erste Hotelfonds plant den Angaben zufolge vor allem Investitionen in neue Hotelanlagen, die zugekauft oder neu entwickelt werden und derzeit nicht Teil des Tui-Konzerns sind. Vereinzelt könnten auch Hotelanlagen aus dem aktuellen Bestand des Konzerns erworben werden. Die Objekte sollen unter den internationalen Hotelmarken der Tui wie Robinson oder Tui Blue betrieben werden. Die Rendite aus der Investition in Hotelanlagen wird gemäß der Verlautbarung den Fondsinvestoren zufließen, Tui erhält eine laufende Vergütung für den Betrieb der Hotelanlagen sowie für die Investitionsberatung der Fonds. Man habe auf der Angebots- wie auf der Finanzseite eine gute Pipeline, so Tui-Finanzchef Ebel. „Wichtig ist, dass wir unsere Bilanzstrukturen weiter verbessern.“