Investitionen

Unternehmen investieren vermehrt in Lieferketten

Störungen entlang der Lieferkette sind für Führungskräfte derzeit das größte Risiko, zeigt eine Analyse des Capgemini Research Institute. Die Investitionen in den Bereich nehmen zu. Nachhaltigkeit dagegen rückt aus dem Fokus.

Unternehmen investieren vermehrt in Lieferketten

sar Frankfurt

Unternehmen weltweit rücken die Sicherheit ihrer Lieferketten in den Fokus, zeigt eine Umfrage des Capgemini Research Institute mit 2000 Teilnehmern aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. Dollar.

Demnach sehen 89 % der Unternehmen (91 % in Deutschland) eine Beeinträchtigung der Lieferkette als größtes Risiko für ihr Geschäftswachstum in den nächsten 18 Monaten. Damit liegt der Aspekt noch vor steigenden Rohstoffpreisen (67 %) sowie der Energiekrise (64 %).

Den Schutz ihrer Supply Chain lassen sich die Teilnehmer entsprechend auch etwas kosten: 43 % der Unternehmen planen, ihre Investitionen in diesem Bereich zu erhöhen, um die Lieferkette resilienter und flexibler aufzustellen. In Deutschland wollen sogar 46 % der Unternehmen das Budget in dem Bereich aufstocken. Im Durchschnitt soll das Investitionsbudget um 10,4 % gegenüber dem derzeitigen Niveau steigen. Zu den vorrangigen Maßnahmen zählen der Studie zufolge Onshoring und Nearshoring, um Produktionsstätten näher an den Absatzmärkten zu schaffen, die Lieferantenbasis zu regionalisieren und Abhängigkeiten von einzelnen geografischen Regionen zu verringern.

Die westeuropäischen Länder wollen der Umfrage zufolge demnach stärker in die Diversifizierung der Lieferkette investieren, während Länder im asiatisch-pazifischen Raum das Budget für Investitionen in Lieferkettentechnologien heraufsetzen.

Angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds setzen viele Unternehmen auf Technologien, um ihre Kosten zu senken und dennoch Wachstum zu erzeugen. Weltweit wollen 39 % der Teilnehmer (34 % in Deutschland) in den kommenden 12 bis 18 Monaten die Technologieinvestitionen steigern. Technologie soll in erster Linie dazu beitragen, Kosten zu senken und schnellere Entscheidungen zu treffen. Nach wie vor bleibt das Thema Cybersicherheit im Blick: 42 % der Teilnehmer wollen für diesen Bereich künftig mehr ausgeben.

Demgegenüber rückt das Thema Nachhaltigkeit in den Hintergrund: Nur 33 % wollen ihr Budget in dem Bereich ausbauen, 28 % wollen es senken. Dabei hat bereits jedes zweite Unternehmen der Studie zufolge in den letzten 12 bis 18 Monaten die Ausgaben für Nachhaltigkeit reduziert. Entsprechend sieht sich auch nur ein knappes Drittel der Firmen auf einem guten Weg, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.