Lufthansa

Weg für Abschied vom Bund geebnet

Auf der virtuellen Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa am 4. Mai soll genehmigtes Kapital für eine Kapitalerhöhung von bis zu 5,5 Mrd. Euro mit Bezugsrecht für eine Zeitspanne von fünf Jahren geschaffen werden, wie der Konzern am Donnerstag...

Weg für Abschied vom Bund geebnet

cru Frankfurt

Auf der virtuellen Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa am 4. Mai soll genehmigtes Kapital für eine Kapitalerhöhung von bis zu 5,5 Mrd. Euro mit Bezugsrecht für eine Zeitspanne von fünf Jahren geschaffen werden, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Höhe des sogenannten genehmigten Kapitals C leite sich technisch aus der Höhe der stillen Einlagen des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) von insgesamt 5,5 Mrd. Euro ab. Denn eine mögliche Kapitalerhöhung in diesem Rahmen stünde „in direktem Zusammenhang mit der Rückführung der Stabilisierungsmaßnahmen“.

Im Juli 2020 hatte nach dem Staatseinstieg Jutta Dönges, die Chefin der Finanzagentur des Bundes, der Börsen-Zeitung gesagt: „Als wir mit den Stabilisierungsüberlegungen anfingen, lag die Marktkapitalisierung bei 4 Mrd. (jetzt 6,6 Mrd.) Euro und das Loch, das es zu stopfen galt, bei 9 Mrd. Euro. Da kommen Sie mit einer Kapitalerhöhung natürlich nicht besonders weit. Deswegen war die stille Beteiligung das Mittel der Wahl. Wenn der Wirtschaftsstabilisierungsfonds aber so viel Kapital bereitstellt, müssen wir auch sicherstellen, dass dieses Kapital geschützt ist, etwa gegen die Möglichkeit von Übernahmen. Zugleich musste die Bundesregierung über die Ausgestaltung der Mitwirkungsrechte als Aktionär entscheiden.“

Der Bund erhielt die Möglichkeit aufzustocken. „Deswegen besteht die stille Beteiligung von 5,7 Mrd. aus zwei Komponenten: eine stille Einlage 1, die echten Eigenkapitalcharakter und die Funktion hat, Verluste zu absorbieren, und die stille Einlage 2, im Umfang von 1 Mrd. Euro“, sagte Dönges. „Letztere beinhaltet die Möglichkeit, sie zu wandeln und die Beteiligung von 20% auf eine Sperrminorität von 25% und einer Aktie zu erhöhen, um Schutz vor Übernahmen zu gewähren, aber auch im Falle von Kapitalerhöhungen mitziehen zu können.“