Börsengänge

Ukraine-Krieg würgt globalen IPO-Markt ab

Der Ukraine-Konflikt hat am weltweiten IPO-Markt für einen heftigen Einbruch gesorgt. Das Emissionsvolumen hat sich in den ersten drei Monaten auf 54 Mrd. Dollar halbiert.

Ukraine-Krieg würgt globalen IPO-Markt ab

ck Frankfurt

Der Ukraine-Konflikt hat im ersten Quartal zu einem heftigen Einbruch am weltweiten IPO-Markt geführt. Nach dem Rekordjahr 2021 hat sich das Emissionsvolumen in den ersten drei Monaten laut dem IPO-Barometer des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY im Vergleich zum Vorjahr mit 54 Mrd. Dollar halbiert (–51%). Die Zahl der Börsengänge sank um 37% auf 312.

Damit hätten der Aufwärtstrend der Vorquartale und das positive Momentum aus dem Rekord-IPO-Jahr 2021 ein jähes Ende gefunden, so EY. Im Januar habe das weltweite Emissionsvolumen mit 32 Mrd. Dollar noch den höchsten Stand seit 21 Jahren erreicht, im Februar sei es angesichts einer Verdopplung der Volatilität infolge der geopolitischen Spannungen im Vergleich zum Vorjahresmonat von 36 auf 10 Mrd. eingebrochen, im März sogar von 47 auf 12 Mrd. Dollar.

Besonders hart getroffen wurde der amerikanische IPO-Markt. Dort fiel das Emissionsvolumen im ersten Quartal um 94% auf 2 Mrd. Dollar. In Europa sackte das Volumen auf 3 Mrd. nach im Vorjahr 26 Mrd. Dollar ab. In China sank zwar die Zahl der IPOs um 28% auf 97, das Emissionsvolumen erhöhte sich jedoch um 2% auf 30 Mrd. Dollar, womit mehr als 50% des globalen Volumens auf das Land entfielen. Das größte IPO des Quartals war LG Energy Solution (Erlös 10,7 Mrd. Dollar).

Sehr mager sah der inländische IPO-Markt aus. Drei deutsche ope­rative Unternehmen und ein deutsches Spac kamen an die Börse. Mit der Einführung der BörseGo im M:access-Segment der Münchener Börse gab es nur ein kleines IPO eines operativen Unternehmens an einem deutschen Handelsplatz. Zwei weitere Firmen, der Hamburger Online-Marktplatz Rebelle.com und das Berliner Recycling-Unternehmen Cabka, entschieden sich für ausländische Plätze. Immerhin zeichnet sich für den weiteren Jahresverlauf ein größeres IPO im Inland ab. Laut dem „Handelsblatt“ will der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility im September an die Börse gehen. Das Unternehmen könnte dem Bericht zufolge mit 3,5 bis 4 Mrd. Euro bewertet werden.

Bericht Seite 13

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