Advent nimmt Reckitt Essential Home ab
Advent nimmt Reckitt Benckiser Essential Home ab
Aktionären winken bis zu 2,2 Mrd. Dollar Sonderdividende
hip London
Der US-Finanzinvestor Advent International nimmt dem Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser die Mehrheit an der Sparte Essential Home ab, zu der Marken wie Air Wick, Calgon und Cillit Bang gehören. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, winken ihren Aktionären bis zu 2,2 Mrd. Dollar Sonderdividende aus der Transaktion. Die Aktienrückkaufspäne würden davon nicht beeinflusst.
Reckitt will 30% an dem Geschäft behalten, für das der Konzern seit Juli vergangenen Jahres einen Käufer suchte. Es geht um mehr als 80 Marken und Produktionsanlagen, die sich unter anderem im ungarischen Tatabanya und im mexikanischen Tijuana befinden. Die Sparte ist in mehr als 70 Märkten vertreten. Für den Deal wird ein Unternehmenswert der Sparte von 4,8 Mrd. Dollar unterstellt. Das entspricht dem 7,7-fachen bereinigten operativen Gewinn für die zwölf Monate per Ende März 2025.
Anhaltendes Investoreninteresse
„Der Carve-out stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, eine fokussierte, skalierte Plattform anerkannter globaler Home-Care-Marken zu schaffen, die in attraktiven Kategorien mit strukturellem Wachstum tätig sind“, sagte Ranjan Sen, Managing Partner der Private-Equity-Gesellschaft. Der Deal zeigt das anhaltende Interesse von Investoren wie Advent an britischen Unternehmen und einzelnen Geschäften, die im internationalen Vergleich meist niedrig bewertet sind.
Für Reckitt ist er zudem ein weiterer Schritt bei der Vereinfachung des Portfolios. Das Unternehmen will sich auf elf stark wachsende „Powerbrands“ wie Dettol und Nurofen konzentrieren, die hohe Margen abwerfen. Zudem dient der Teilverkauf der Stärkung der Bilanz, wie Darren Nathan, Head of Equity Research bei Hargreaves Lansdown notiert. Das Management erwartet steuerliche, Transaktions- und sonstige Einmalkosten von 0,8 Mrd. Dollar aus dem Deal. Sie dürften größtenteils 2026 anfallen.
Robey Warshaw beteiligt
Reckitt ließ sich bei der Transaktion von Goldman Sachs und Morgan Stanley sowie der Magic-Circle-Kanzlei Slaughter & May beraten. Advent griff auf die Dienste von der Londoner Boutique Robey Warshaw zurück.