Die Software AG kann zu Jahresbeginn mit einem Ergebnissprung aufwarten. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) legte der Gewinn um 67% auf 41 Mill. Euro zu. Nach Abschreibungen gelang fast eine Ergebnisverdopplung im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dennoch hinterließ das zweitgrößte deutsche Software-Unternehmen nach SAP an der Börse lange Gesichter. Die Aktie stürzte im Verlauf bis zu 6% auf 28,38 Euro ab, bevor sie ihre Verluste wieder spürbar eingrenzte.

Grund der Verstimmung war die Entwicklung bei Auftragseingängen und Umsatz, die vor allem in der Zukunftssparte Digital Business enttäuschte. Zwar kletterte der Produktumsatz der Einheit das vierte Quartal infolge, wie Konzernchef Sanjay Brahmawar hervor hob; Hauptstütze des Geschäfts blieb jedoch die Datenbanksoftware Adabas & Natural. Hier stiegen die Erlöse währungsbereinigt um 12% auf 56 Mill. Euro, das Segmentergebnis legte entsprechend überproportional um 15% auf 38 Mill. Euro zu. Die erreichte üppige 67,8%. Auch das künftige Geschäft sieht vielversprechend aus: die Bookings (Auftragseingänge) schossen um 43% auf 32,6 Mill. Euro in die Höhe.

Dagegen nimmt sich der Zuwachs im Digitalgeschäft bescheidener aus. Hier kam insbesondere der Auftragseingang nur 15% auf 80 Mill. Euro voran, was von Analysten, darunter Knut Woller von der Baader Bank, mit Enttäuschung aufgenommen wurde. Der Segmentergebnis hat sich zwar mehr als verdreifacht, liegt aber erst bei 8 Mill. Euro, die Marge auch nach einem Sprung noch bei vergleichsweise kümmerlichen 7,2%. Der operative Cashflow (–35%) als auch der Free Cashflow (–39%) sackten im Berichtsquartal deutlich ab, wobei im Vorjahr allerdings verspätete Zahlungseingänge aus dem Weihnachtsquartal 2020 zu berücksichtigen waren. Die Software AG hat im ersten Quartal Streamsets für 524 Mill. Euro akquiriert, für die ein „klarer Wertschöpfungsplan“ nun „angestoßen“ sei.