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Automarkt erholt sich im November

Nach dem klaren Anstieg der Neuzulassungen spricht der Verband der Automobilindustrie von einem Jahresendspurt. Doch der Wert von 2019 bleibt in weiter Ferne.

Automarkt erholt sich im November

jh München

In Deutschland ist die Zahl der Neuzulassungen im November um 31% auf 260500 Pkw gestiegen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bewertet die Zunahme als „dynamischen Start in den Jahresendspurt“. Seit August liegt der Wert höher als im jeweiligen Monat des Vorjahres (siehe Grafik).

Allerdings ändert dies nichts daran, dass der Abstand zu den Jahren vor der Corona-Pandemie erheblich bleibt. In den ersten elf Monaten dieses Jahres liegen die Neuzulassungen rund 30% unter dem Niveau von 2019. Auch im Vergleich mit 2021 ergibt sich von Januar bis November mit 2,3 Millionen Autos noch ein Rückstand von 2%. Der VDA stellt fest: „Vor allem der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise dämpfen weiterhin den Markt und die Produktion.“

Mit dem Anstieg der Neuzulassungen in Deutschland hat sich die Geschäftslage aus Sicht der hiesigen Autohersteller und Zulieferer etwas verbessert. Der in einer Umfrage monatlich vom Ifo-Institut ermittelte Wert stieg von −4,3 im Oktober auf −2,2 Punkte im vergangenen Monat, blieb damit aber negativ. Einen deutlichen Schub machten die Erwartungen – ohne jedoch das Vorzeichen zu ändern: von −35,5 auf −13,3 Punkte. Oliver Falck, der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, erklärt die gewachsene Zuversicht so: „Das Risiko einer Gasmangellage im Winter und damit einer tiefen Rezession hat sich verringert.“

Das Geschäftsklima unter den Herstellern ist nach wie vor deutlich besser als in der Zuliefererbranche. Die Lagebeurteilung der Produzenten ist sogar im positiven Terrain und verbesserte sich von Oktober bis November von plus 2,6 auf plus 8,2 Punkte. „Die Autobauer planen bereits mit einer steigenden Produktion“, berichtet Falck. Im November hätten sie die Produktion aber gesenkt und damit der gefallenen Nachfrage angepasst.

Verglichen mit dem Vorjahresmonat stieg das Produktionsniveau allerdings zum siebten Mal in Folge, worauf der VDA hinweist. Die deutschen Hersteller fertigten 385700 Pkw – ein Viertel mehr als im November 2021. Knapp 3,2 Millionen Pkw von Januar bis November bedeuten im Vorjahresvergleich einen Zuwachs von 12%. Aber auch für diese Messgröße gilt laut VDA: „Die Produktionszahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 werden im aktuellen Jahresverlauf weiterhin deutlich um gut 28% unterschritten.“

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) gab in diesen Tagen bekannt, für nächstes Jahr einen leichten Zuwachs der Neuzulassungen in Deutschland auf 2,75 Millionen Pkw zu erwarten. Die Lieferfähigkeit werde langsam besser und ermögliche einen Abbau des Auftragsbestands.

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