Burberry tritt die Kostenbremse durch
Burberry schrumpft Belegschaft um bis zu 1.700 Mitarbeiter
Geschäftsjahr des Luxusgüterkonzerns endet mit Verlust
hip London
Der Luxusgüterkonzern Burberry will bis zu einem Fünftel der Belegschaft den Laufpass geben, nachdem das Geschäftsjahr 2024/25 mit roten Zahlen geendet hat. Der Branche macht die mangelnde Kauflaune der Verbraucher in ihren Hauptmärkten China und USA zu schaffen. Die größeren Rivalen LVMH und Kering berichteten von enttäuschenden Umsätzen im ersten Kalenderquartal.
Die Kundschaft von Burberry hat nicht so tiefe Taschen wie die Zielgruppen der Unternehmen, die sich im Superluxussegment tummeln. Entsprechend vorsichtig ist sie im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Es wird eine Weile dauern, bis sich das Verbrauchervertrauen in China wieder erholt. Auch die wachsende Beliebtheit von Designermode aus zweiter Hand, die sich etwa in den Zahlen von Vinted widerspiegelt, ist kein gutes Zeichen für das Traditionsunternehmen.
Fahrt aufnehmen
Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilte, stand unter dem Strich ein den Aktionären zuzurechnender Verlust von 75 Mill. Pfund. Ein Jahr zuvor hatte der für Karomuster bekannte Hersteller von Socken und Schals auf dieser Ebene noch einen Gewinn von 270 Mill. Pfund gezeigt.
„Der Absturz des bereinigten operativen Ergebnisses um 94% und der Rückgang des Umsatzes um 17% sehen nicht gut aus, obwohl die jüngsten Quartale darauf hindeuten, dass die Wende der Marke Fahrt aufnimmt,“ sagte Susannah Streeter, Head of Money & Markets bei Hargreaves Lansdown. „Die aufgefrischte Modestrategie unter CEO Joshua Shulman trägt dazu bei, den Niedergang aufzuhalten. Aber die Geduld der Anleger droht zu reißen.“ Ziel des Managements sei es, abzuspecken, um der vor der Branche liegenden Ungewissheit mit einer schlankeren Silhouette entgegenzutreten.
Zurückhaltender Optimismus
Burberry will bis Ende 2027 über die bereits angekündigte Senkung der Kosten von 400 Mill. Pfund hinaus weitere 60 Mill. Pfund einsparen. Das bringt die Streichung von bis zu 1.700 Stellen mit sich. Den Aufwand dafür bezifferte die Firma auf rund 80 Mill. Pfund.
Wie die Analysten der UBS herausarbeiteten, lagen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs sowohl das bereinigte operative Ergebnis als auch die bereinigte operative Marge über den Markterwartungen. Shulman sagte, er sei „so optimistisch wie nie zuvor“, dass die besten Tage des Unternehmens vor ihm lägen.