Fusionen und Übernahmen

Europa wird zur Triebfeder für M&A

M&A startet zu Jahresbeginn ein fulminantes Comeback. Triebfeder ist vor allem Europa, wie die Experten von Goldman Sachs im Gespräch mit der Börsen-Zeitung hervorheben.

Europa wird zur Triebfeder für M&A

Europa wird zur Triebfeder für M&A-Comeback

Goldman-Manager beobachten „substanziellen Anstieg der Volumina“

cru/hei Frankfurt

Weltweit zeichnet sich im ersten Quartal eine Wiederbelebung des M&A-Marktes ab, die besonders von Europa ausgeht. Denn das Deal-Volumen ist in der Region deutlich stärker angestiegen, als es global der Fall war. Christopher Droege und Tibor Kossa, die bei Goldman Sachs für das M&A-Geschäft in Deutschland und Österreich zuständig sind, beobachten in den ersten Monaten einen „substanziellen Anstieg der Volumina“, wie sie im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagen. Sie erkennen vor allem im unterschiedlichen Wirtschaftswachstum in den USA und in Europa eine Triebfeder für transatlantische Aktivitäten.

Die europäischen Kunden stellten „vermehrt Überlegungen an, sich über M&A Wachstum in den USA zu erschließen“, erklären die beiden Manager. Darüber hinaus habe sich generell die „Notwendigkeit zur Transformation bei den Unternehmen verstärkt“. Auch wenn die Entwicklung stark von strategischen Investoren getrieben werde, meldet sich Private Equity verstärkt zurück, denn Fremdkapital sei für Übernahmen derzeit keine Hürde mehr. Nur in der Phase des starken Anstiegs der Zinsen sei eine Fremdfinanzierung sehr schwierig gewesen, vor allem weil die Zinsvolatilität die Zusagen erschwert habe.

Chancen für Take Privates

Droege und Kossa erwarten insbesondere viele Gelegenheiten zur Übernahme börsennotierter Unternehmen, denn die Rekordstände der Indizes werden teilweise nur von wenigen Werten – wie etwa den „Glorreichen Sieben“ – getragen. „Unter der Oberfläche verbergen sich aber häufig Unterbewertungen vieler börsennotierter Firmen, die Möglichkeiten für Take Privates bieten.“

Dealogic zufolge steht Europa mit einem Deal-Volumen von rund 200 Mrd. Dollar für knapp ein Drittel der weltweiten Transaktionssumme, die vorläufigen Erhebungen zufolge im ersten Quartal bei 650 Mrd. Dollar lag. Allein die Top-5-Investmentbanken waren dabei bereits an Deals im Gesamtvolumen von 716 Mrd. Dollar beteiligt. Im Vorjahr berieten sie bei Transaktionen von in Summe 497 Mrd. Dollar. Goldman Sachs rangiert dabei global an zweiter Stelle und in Europa auf Rang 4, nach Platz 2 im Vorjahr.

J.P. Morgan, die sich im Vorjahr mit Goldman global und in Europa ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte, liegt zu Beginn dieses Jahres bei den Deal-Volumina global und in Europa unangefochten an der Spitze.

Mehr zum Thema: Goldman sagt Comeback für M&A voraus.

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