BaFin verhängt Bußgeld

Fauxpas kostet SAP 1,75 Mill. Euro

Wegen einer fehlenden Hinweisbekanntmachung zum Jahresfinanzbericht 2022 ist SAP von der BaFin mit einem Bußgeld von 1,75 Mill. Euro belegt worden. Zuletzt ist die Summe der von der Aufsichtsbehörde verhängten Bußgelder kräftig gestiegen.

Fauxpas kostet SAP 1,75 Mill. Euro

Fauxpas kostet SAP
Bußgeld von 1,75 Mill. Euro

Internetadresse für Finanzbericht zu spät bekannt gegeben

scd Frankfurt

Ein auf den ersten Blick kleiner Fauxpas kommt SAP teuer zu stehen. Die Finanzaufsicht BaFin hat Europas größten Softwarekonzern mit einer Geldbuße in Höhe von 1,75 Mill. Euro belegt. Das Unternehmen habe gegen Pflichten des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) verstoßen, weil es nicht darüber informiert habe, wann und unter welcher Internetadresse der Jahresfinanzbericht für das Geschäftsjahr 2022 öffentlich zugänglich sein werde. Ein SAP-Sprecher bestätigte die Geldbuße und gelobte Besserung: „Wir haben entsprechende Kontrollschritte verbessert, um eine Wiederholung in Zukunft zu vermeiden.“ Der Jahresabschluss 2022 selbst habe fristgerecht zur Verfügung gestanden.

Bußgeld hängt an Unternehmensgröße

Jahresfinanzberichte sind zwar grundsätzlich auch im Unternehmensregister verfügbar. Unternehmen müssen aber auch darüber informieren, wann sie ihre Finanzberichte veröffentlichen. Die Strafe erscheint hoch, wenn man sie mit dem Ordnungsgeld wegen einer verspäteten Bilanzierung vergleicht, die bis zu 25.000 Euro betragen kann. Allerdings wird der Bußgeldrahmen bei fehlenden Hinweisbekanntmachungen üblicherweise umsatzbezogen festgelegt, wie die BaFin erklärt. Entsprechend sei zu erwarten, dass mit der Größe des Unternehmens auch die Höhe einer Geldbuße steige.

Hohe Strafen keine Seltenheit

Bei Durchsicht der Mitteilungen der Aufsichtsbehörde fallen zahlreiche hohe Geldbußen wegen verspäteter Bekanntmachungen auf. Zuletzt hatte etwa der Versicherungskonzern Talanx ebenfalls für einen Fall aus dem Jahr 2022 knapp 1,1 Mill. Euro berappen müssen. Andere höhere Bußgelder der vergangenen Jahre mussten etwa die Pearl Gold AG (300.000 Euro) oder auch die Hamburger Hafen und Logistik AG (200.000 Euro) zahlen.

Im vergangenen Jahr hatte die BaFin einen deutlichen Aufwärtstrend bei den verhängten Geldbußen verzeichnet. Fast 40 Mill. Euro an Bußgeldern waren es in Summe und damit fast vier Mal so viel wie 2023, wie aus dem Jahresbericht der Behörde hervorging. Die höchste Einzelstrafe erging gegen Citigroup Global Markets Europe. Mangelhafte Risikokontrollen im Handelssystem hatten eine Geldbuße von 12,975 Mill. Euro zur Folge.