Stahlindustrie

Für Swiss Steel trübt sich das Umfeld ein

Swiss Steel hat im ersten Halbjahr wie die gesamte Stahlindustrie von den hohen Absatzpreisen profitiert. Nach vorn geblickt trübt sich das Bild jedoch ein.

Für Swiss Steel trübt sich das Umfeld ein

ab Köln

Die im Umbau befindliche Swiss Steel (vormals Schmolz + Bickenbach) steckt angesichts der guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr ein ambitionierteres Ergebnisziel. Allerdings sind die Zukunftsperspektiven alles andere als rosig. Die geopolitische Lage sei nach wie instabil, die Lieferkettenproblematik nicht gelöst, die Inflation steige und eine Konjunkturabschwächung stehe womöglich kurz bevor, listet der Schweizer Stahlhersteller im Zwischenbericht die Herausforderungen für das zweite Semester auf.

„Wir werden weiterhin bei Bedarf geeignete Maßnahmen ergreifen und setzen dabei auf unsere zukunftsorientierte und flexible Produktionsplanung“, gibt sich der seit einem Jahr amtierende CEO Frank Koch zuversichtlich.

Folgerichtig steht die neue Prognose unter dem Vorbehalt, dass keine wesentlichen negativen Effekte auftauchen. In den Blick genommen werden für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda)  220 Mill. bis 260 Mill. Euro. Am unteren Prognoserand wäre das ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 15 %. Berücksichtigt ist dabei eine geringere Nachfrage sowie ein Margenrückgang.

Wie die gesamte Branche hat Swiss Steel im zweiten Quartal von den spürbar gestiegenen Absatzpreisen profitiert, so dass die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise mehr als kompensiert werden konnten. Das lässt sich an den Margen ablesen, die in allen Produktgruppen gestiegen sind. Der mit den Preissteigerungen einhergehende Aufbau des Working Capital spiegelt sich aber auch im freien Cashflow, der im Berichtsquartal mit 66 Mill. Euro negativ war. Zugleich hat sich die Nettoverschuldung im Vergleich zum Bilanzstichtag 2021 um mehr als 200 Mill. auf 936 Mill. Euro erhöht. Auch dafür war der Aufbau des Nettoumlaufvermögens verantwortlich.

Operativ lief es dagegen rund. Der Umsatz expandierte im Berichtsquartal um 33 % auf 1,1 Mrd. Euro. Dabei ging die Absatzmenge um 12 % zurück. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich um gut 40 % auf 90 Mill. Euro. Die Umsatzrendite erhöhte sich auf 8,6 %.

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