Einzelhandel

Handel ist vor Black Friday gespannt

Black Friday und Cyber Monday, die beiden Aktionstage des Einzelhandels, sind unter Verbrauchern inzwischen wohl bekannt und werden auch stark für Schnäppchenkäufe genutzt. Doch längst nicht alle Branchenkenner teilen den Optimismus des Handelsverbandes Deutschland.

Handel ist vor Black Friday gespannt

md Frankfurt

Black Friday und Cyber Monday, die beiden Aktionstage des Einzelhandels, die dieses Jahr auf den 25. und 28. November fallen, sind unter Verbrauchern, insbesondere Online-Shoppern, inzwischen wohl bekannt und werden auch stark für Schnäppchenkäufe genutzt.

Gemäß einer Umfrage des IFH Köln unter mehr als 1000 Personen, die im Internet kaufen, liegt der Bekanntheitsgrad des Black Friday bei 96%. Auch die Prominenz des Cyber Monday ist mit 82% hoch (siehe Grafik). Die Hälfte derer, die den Black Friday kennen, wollen ihn laut der Studie auch für Einkäufe nutzen. Beim Cyber Monday seien es 34%. Doch wollen nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE), der die IFH-Studie in Auftrag gab, deutlich mehr Online-Käufer als je zuvor an mindestens einem Aktionstag aktiv werden.

Weitaus weniger ist der Singles Day bekannt, der stets auf den 11. November fällt. Dieser Tag – früher in China lediglich ein Dating-Tag für Alleinstehende, der inzwischen aber vom Einzelhandel weltweit als weiterer Sonderverkaufstag genutzt wird – ist laut der Erhebung nur 38% der Online-Shopper bekannt, und nur 16% nutzen ihn für Käufe; gemäß dem HDE sind das aber 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Wegen der unsicheren Zeiten erfahren die Aktionstage nach Einschätzung des HDE starken Zu­spruch. Die Aussichten auf attraktive Preise, so der Verband, ließen ein Umsatzplus um 22% oder rund 1 Mrd. auf etwa 5,7 Mrd. Euro rund um Black Friday und Cyber Monday erwarten. Weihnachtseinkäufe sollen dabei, trotz der schlechten Konsumstimmung, eine größere Rolle spielen (vgl. BZ vom 24. November). 55% der Befragten wollen den Black Friday für Weihnachtseinkäufe nutzen, für den Cyber Monday liege der Wert bei 43%. Insgesamt könnten so Geschenke von 1,7 Mrd. Euro gekauft werden.

Doch nicht alle Branchenkenner sind so optimistisch. Die schwierige wirtschaftliche Lage zwinge viele Konsumenten zum Sparen, heißt es. Nach einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung PwC, für die mehr als 2000 Personen befragt wurden, wollen wie im Vorjahr gut zwei Drittel rund um den Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen; davon wollen knapp 40% nur das kaufen, was sie benötigen. Jeder Fünfte plane, weniger zu kaufen.

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