Einzelhandel

Hedgefonds kreisen über Iceland Foods

Malcolm Walker hat kein Interesse daran, die Kontrolle über den von ihm gegründeten Tiefkühl-Dscounter Iceland aufzugeben. Doch Hedgefonds haben begonnen, die Schulden des Unternehmens aufzukaufen.

Hedgefonds kreisen über Iceland Foods

hip London

Malcolm Walker, der Gründer von Iceland Foods, und Miteigentümer Tarsem Dhaliwal haben nach eigenem Bekunden nicht vor, die Kontrolle über den britischen Tiefkühl-Discounter abzugeben. Sie hätten bereits diverse Anfragen von Interessenten abgewiesen. „Unsere Söhne, Richard Walker und Paul Dhaliwal, haben Führungspositionen inne und werden das Geschäft in Zukunft von uns übernehmen“, schrieben Walker und Dhaliwal gemeinsam. Das Geschäft laufe „unglaublich gut“. Sie seien zudem äußerst zuversichtlich, was die Refinanzierung der 2025 fälligen Anleihen angehe.

Allerdings haben Hedgefonds offenbar begonnen, Schulden des neuntgrößten britischen Einzelhändlers aufzukaufen – angeblich mussten sie dafür mitunter nur 67 Pence pro Pfund bezahlen. Auf diese Weise können sich Spezialisten dafür positionieren, durch einen Debt-to-Equity-Swap die Kontrolle zu übernehmen. Die Schulden von Iceland Foods belaufen sich auf 750 Mill. Pfund. Medienberichten zufolge verringern Kreditversicherer ihr Exposure.

Walker, der das Unternehmen 1970 mit Peter Hinchcliffe gegründet hatte, war erst im Juni 2020 an die Mehrheit an Iceland gekommen. Gemeinsam mit CEO Dhaliwal nahm er dem Finanzinvestor Brait seine 63,1 % ab. Die Holding, zu deren Anteilseignern auch der Milliardär Christo Wiese zählt, hatte ihre Pläne zur Verlegung ihrer Börsennotierung von Johannesburg nach London „angesichts der durch das Timing und die Form des Brexit herbeigeführten Unsicherheit“ aufgegeben und begonnen, sich von Assets zu trennen. Iceland hat mehr als 1 000 Niederlassungen und beschäftigt mehr als 30 000 Mitarbeiter.

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