Düngemittel- und Salzproduzent

K+S geht von guter Verkaufspreisentwicklung aus

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S ist für die Entwicklung der Kali-Verkaufspreise in diesem Jahr zuversichtlich gestimmt. Die Nachfrage steige, das Angebot sei begrenzt, sagte Christian Meyer, derzeit noch Finanzvorstand, von Juni an Vorstandschef des MDax-Konzerns.

K+S geht von guter Verkaufspreisentwicklung aus

K+S geht von guter Entwicklung der Verkaufspreise aus

CFO Meyer: Steigende Nachfrage bei begrenztem Angebot

md Frankfurt

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S geht von einer fortgesetzt guten Entwicklung der Verkaufspreise aus. „Wir sehen einen positiven Trend am Kalimarkt. Wir sehen eine weiter steigende Kalinachfrage, die auf ein begrenztes Angebot trifft", sagte Finanzvorstand Christian Meyer in einem auf der Webseite des MDax-Unternehmens veröffentlichten Interview. Der CFO belegte seine Zuversicht auch mit Zahlen: „In Brasilien sehen wir derzeit einen Kalipreis von rund 360 Dollar die Tonne – verglichen mit einem Niveau von 280 Dollar die Tonne, das wir noch im Herbst gesehen haben.“

CFO Meyer wechselt auf den Chefsessel

Meyer übernimmt zum Monatswechsel den Posten des Vorstandschefs von Burkhard Lohr, der K+S seit 2017 führt und nun in den Ruhestand geht. Meyers Nachfolger als CFO wird Jens Christian Keuthen, bislang Leiter Recht, Steuern, Regulatorik und neue Geschäftsfelder. 

Bereits Ende April hatte K+S mitgeteilt, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 201 (i.V. 200) Mill. Euro erreicht habe. Vor dem Hintergrund der positiven Kalimarktentwicklung wurde die Jahresprognose für das Ebitda auf 560 bis 640 Mill. Euro (zuvor: 500 bis 620 Mill. Euro) angehoben, nach 558 Mill. Euro im Vorjahr. Für den Mittelwert der Bandbreite werde unterstellt, dass das bis Ende April erreichte Preisniveau im wichtigen Überseemarkt Brasilien sich auch auf andere Absatzmärkte von K+S positiv auswirkt und im Durchschnitt über das gesamte zweite Halbjahr gehalten werden kann.

Trotz starkem Rückgang übertrifft der Cashflow die Erwartungen

Auch der um Sondereffekte bereinigte freie Cashflow übertraf mit 32 (111) Mill. Euro die seinerzeitige Konsensschätzung von 10 Mill. Euro deutlich. „Trotz der mit der positiven Preisentwicklung einhergehenden höheren Mittelbindung im Working Capital wird der bereinigte freie Cashflow mittlerweile leicht positiv erwartet“, teilte K+S damals mit. Die vorherige Prognose lautete „mindestens ausgeglichen“. Wie K+S nun mitteilte, sank der Umsatz im ersten Quartal um 2% auf 965 (988) Mill. Euro. Der bereinigte Nettogewinn stieg auf 59,3 (51,5) Mill. Euro.

Nicht von US-Zöllen betroffen

Von der Zollpolitik der US-Regierung sieht sich K+S weiterhin nicht betroffen. „Unsere Landwirtschaftsprodukte Kaliumchlorid und Kaliumsulfat sind explizit von den Zöllen ausgenommen. Und das liegt daran, dass die USA nur eine sehr unbedeutende eigene Kaliproduktion haben und auf Importe angewiesen sind“, sagte Meyer. Auch künftig erwarte K+S für seine Produkte keine Veränderung in der Zollpolitik.

Analysten uneins in der Bewertung der K+S-Aktie

Die Research-Häuser beurteilen die K+S-Aktie recht unterschiedlich, wie in den Kommentaren und Empfehlungen vom Dienstag deutlich wurde. So rät die Baader Bank zu „Add“ und nennt ein Kursziel von 16 Euro (aktuell rund 15,20 Euro). Konstantin Wiechert urteilt, der Düngemittelkonzern habe einen guten Start in das Geschäftsjahr erwischt. Er rechne damit, dass der Schwung im zweiten Quartal anhält. In der zweiten Jahreshälfte sieht Wiechert aber die Gefahr, dass das Preisumfeld weniger vorteilhaft wird. J.P. Morgan hat die Einstufung für K+S auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Jefferies bestätigte die Einschätzung „Underperform“ und das Kursziel von 10,30 Euro. Nach den finalen Kennziffern, die den vorläufigen Eckdaten entsprachen, sei mit einer kurzfristig gedämpften Kursreaktion zu rechnen.

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