Zoll-Stresstest im Life-Science-Geschäft

Merck rudert in der Prognose zurück

Der schwache Dollar und die Unsicherheit aus der US-Zollpolitik dämpfen die Zuversicht im Dax-Konzern Merck. Das Dekret von US-Präsident Trump zur drastischen Senkung von Arzneipreisen löst indes keine Panik im Management aus.

Merck rudert in der Prognose zurück

Merck rudert
in der Prognose zurück

Dollarschwäche und Zölle dämpfen die Zuversicht

swa Frankfurt

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck ist mit Schwung ins Jahr gestartet, nimmt aber die Jahresziele etwas zurück. In den ersten drei Monaten 2025 sind nach Angaben des Managements alle drei Unternehmensbereiche gewachsen. Dies soll sich im Jahresverlauf fortsetzen.

In der Sparte Life Science sei das Geschäft des Segments Process Solutions mit Kunden aus der Pharma- und Biotechindustrie als Hauptwachstumstreiber zurückgekehrt. Healthcare habe starke Umsätze mit Therapien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen erzielt. Die Sparte Electronics habe von anhaltend hoher Nachfrage nach Halbleitermaterialien profitiert. Dieses Geschäft soll auch maßgeblich zum 2025 prognostizierten organischen Wachstum von Electronics beitragen.

Merck baut Rentabilität aus

Im Konzern weist Merck für das Quartal ein Umsatzplus von organisch 2,5% auf 5,3 Mrd. Euro aus. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda pre) kam organisch überproportional um 5,8 % auf 1,5 Mrd. Euro voran. Unterm Strich legte der Nettogewinn um 5,5% auf 738 Mill. Euro zu.

Mit Blick auf die konjunkturelle und geopolitische Lage hat Merck die Prognose für das Jahr leicht nach unten angepasst. Das Unternehmen rechnet mit stärkeren negativen Wechselkurseffekten, vor allem aus dem Dollar. Die neue Vorhersage berücksichtigt zudem Volatilität und Auswirkungen der US-Zollpolitik sowie mögliche Gegenreaktionen von Handelspartnern. Die US-Zollpolitik wird nach Einschätzung von Merck vor allem die Sparte Life Science treffen. Diesen Belastungen stünden aber positive Effekte aus weiterer Kostendisziplin gegenüber. Der Vorstoß in den USA, die Pharmapreise drastisch zu senken, dürfte nach Aussage des Managements keine unmittelbaren Auswirkungen auf Merck haben.

Angepeilt wird nun 2025 ein Konzernumsatz zwischen 20,9 und 22,4 Mrd. Euro ( Prognose zuvor 21,5 bis 22,9 Mrd. Euro). Die Spanne für das erwartete bereinigte Ebitda nimmt Merck auf 5,8 bis 6,4 Mrd. zurück (zuvor 6,1 bis 6,6 Mrd. Euro).

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