Porsches Renditeziel rückt in die Ferne
Porsches Renditeziel rückt in die Ferne
Reuters München
Der Sportwagenbauer Porsche wird sein strategisches Renditeziel von 20% auf absehbare Zeit nicht erreichen. Dies sei „ausgeschlossen“, sagte der Chef des Mutterkonzerns Volkswagen und von Porsche, Oliver Blume, in München. Als Gründe nannte er den dramatischen Einbruch des Luxusmarktes in China sowie hohe Zölle in den USA. Die beiden Märkte machen zusammen mehr als 60% des gesamten Porsche-Volumens aus, mit dem der Autobauer derzeit kein Geld verdiene. „Das Hauptproblem ist, dass wir viele Krisen zur gleichen Zeit haben“, sagte Blume. So sei die VW-Tochter wie kein anderer Hersteller in einer „Sandwich-Position“ zwischen den USA und China. Blume zufolge hat sich der für Porsche relevante Luxusmarkt in China in kürzester Zeit um über 80% reduziert. In den USA belasteten zudem Zölle von derzeit 27,5% das Geschäft.
Selbst wenn es die Reduzierung auf 15% rückwirkend zum 1. August bald gebe, sei das eine Belastung. „Man muss kein Superexperte sein, um ableiten zu können, dass dies ein Geschäftsmodell wie das von Porsche komplett unter Druck setzt“, erklärte Blume. Die Party, die die Automobilindustrie über Jahrzehnte gefeiert habe, sei in dieser Form vorbei.
Tiefpunkt 2025
Für die Zukunft zeigte sich Blume jedoch zuversichtlicher. Er bezeichnete das laufende Geschäftsjahr 2025 als „absoluten Tiefpunkt“, das für notwendige Restrukturierungen genutzt werde. Ab dem kommenden Jahr solle es dann wieder aufwärts gehen. Ein Wiedereinstieg in einen zweistelligen Renditebereich sei für Porsche wieder möglich. Sollten sich die Rahmenbedingungen künftig ändern, sei auch das ursprüngliche Ziel von 20% wieder vorstellbar. Porsche habe ein komplett neues Produktportfolio aufgelegt und arbeite mit Performance-Programmen gegen die negative Entwicklung an.
Für den gesamten VW-Konzern setzt Blume weiter auf Milde der US-Regierung bei den Importzöllen, im Gegenzug zu größeren Investitionen des Autokonzerns in den USA. Die Gespräche darüber gingen weiter. „Ich habe die Hoffnung, schnell zu einer Lösung zu kommen, weil wir jetzt Entscheidungen treffen müssen, um Geschäft dort zu lokalisieren.“
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