Rüstungsboom füllt Renk die Auftragsbücher
Der Panzergetriebe-Hersteller Renk hat dank der hohen Nachfrage der Rüstungsindustrie seinen Wachstumskurs im ersten Halbjahr fortgesetzt. Der Auftragseingang legte bis zur Jahresmitte um 47% auf 921 Mill. Euro zu und trieb den Orderbestand auf den Rekordwert von 5,9 Mrd. Euro, wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Augsburg mitteilte.
Der Umsatz kletterte um 22% auf 620 Mill. Euro. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) legte um 29% auf 89 Mill. Euro zu. Der Rüstungszulieferer habe solide Resultate präsentiert, schrieb Jefferies-Analystin Chloe Lemarie in einer ersten Reaktion. Mit dem freien Barmittelzufluss habe das Unternehmen überraschend stark abgeschnitten.
Rüstung ist Haupteinnahmequelle
Renk stellt unter anderem Panzergetriebe her und ist auch im zivilen Geschäft tätig. Die Rüstungssparte ist nach Angaben des Konzerns weiterhin der Wachstumsmotor. So legten hier die Aufträge um 46% und die Erlöse um 32% zu. Inzwischen macht das Rüstungsgeschäft 74% der Umsätze aus.
Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das laufende Jahr und erwartet einen Umsatz von mehr als 1,3 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ebit von 210 bis 235 Mill. Euro. Renk erkennt weiteres Marktpotenzial im Zusammenhang mit den in Europa geplanten Steigerungen der Verteidigungsausgaben.
Aktie ist Börsenliebling
Auch der Panzer- und Munitionshersteller Rheinmetall hatte einen Rekord-Auftragsbestand vermeldet, gleichzeitig jedoch von überfälligen Bestellungen der Bundeswehr berichtet.
Hintergrund ist, dass die Große Koalition nicht rechtzeitig den Bundeshaushalt vorgelegt und damit die Gelder freigegeben hatte. Rheinmetall erwartet die Aufträge nun in der laufenden zweiten Jahreshälfte. Renk ist einer der Zulieferer.
Renk, Rheinmetall sowie der Aufklärungsspezialist Hensoldt gehören an der Börse zu den Gewinnern der Aufrüstung im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Am Mittwoch stieg der Aktienkurs von Renk am Nachmittag um 2,2%. Seit Jahresbeginn hat er um 240% zugelegt.