Neuer Produktionsstandort

Skeleton Technologies baut Superkondensatoren in Leipzig

Das deutsch-estnische Start-up Skeleton Technologies investiert 220 Mill. Euro in einen neuen Produktionsstandort in der Nähe von Leipzig. Die hier produzierten Superkondensatoren sollen auch bei deutschen Autobauern zum Einsatz kommen.

Skeleton Technologies baut Superkondensatoren in Leipzig

sp Berlin

Das deutsch-estnische Energie-Start-up Skeleton Technologies will in der Nähe von Leipzig ein Werk für die Herstellung von Superkondensatoren errichten und dafür rund 220 Mill. Euro in den neuen Standort investieren. Die Produktion soll 2024 starten, wie die Firma am Dienstag mitteilte. Das 2009 in Tallinn gegründete Unternehmen hat nach Angaben des Informationsdienstes Crunchbase bisher mehr als 200 Mill. Euro bei Investoren eingeworben, darunter auch Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums und des Freistaats Sachsen in Höhe von gut 50 Mill. Euro.

Superkondensatoren können wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien Energie speichern und abgeben, das aber wesentlich schneller und langlebiger. Sie nutzen dabei zum Beispiel Energie, die beim Bremsen oder beim Herunterfahren von Aufzügen entsteht. Das neue Werk in der sächsischen Kleinstadt Markranstädt soll jedes Jahr zwölf Millionen Zellen herstellen, davon acht Millionen für die Autoindustrie und vier Millionen für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen sowie in Energienetzen. Die Firma unterhält bereits einen Produktionsstandort in der Nähe von Dresden, an dem etwa 300000 Zellen pro Jahr hergestellt werden.

Zu den Investoren von Skeleton Technologies zählt seit dem Frühjahr auch Taavet Hinrikus, einer der Gründer des mittlerweile börsennotierten Geldtransferdienstes Wise, der sich seit Ende des vergangenen Jahres auf seine Rolle als Angel Investor fokussiert und im Januar eine knapp 40 Mill. Euro schwere Erweiterung der Series D von Skeleton Technologies angeführt hat.

Verträge mit Autobauern

Zu den Kunden von Skeleton Technologies zählen Firmen wie Skoda Electric oder ZPUE aus Polen. Das Unternehmen habe auch Verträge mit deutschen Autobauern und Absichtserklärungen mit japanischen Herstellern geschlossen, sagte ein Sprecher zu Reuters. Namen der Partnerunternehmen nannte er keine. Ziel von Skeleton Technologies sei es, mit der Automobilindustrie bis 2027 rund ein Fünftel des Umsatzes zu machen, erklärte Skeleton-Chef und Co-Gründer Taavi Madiberk.

Für die Errichtung des neuen Werks bei Leipzig hat Skeleton Technologies eine Partnerschaft mit Siemens geschlossen. Dabei gehe es um die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette, vom Zelldesign über die Produktion bis hin zu Services, teilt das Unternehmen mit.

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