Beim weltmarktführenden  Elektroautobauer Tesla zeichnet sich eine Delle im wichtigen chinesischen Markt ab. Für den Monat Juli konnte Tesla bei chinesischen Neuwagenkäufern nur gut 8600 Fahrzeuge absetzen, was einen drastischen Rückgang um fast 70% im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Der herbe Einschnitt wird in erster Linie auf einen Renommee-Verlust bei chinesischen Verbrauchern zurückgeführt.

Tesla, die seit Jahresbeginn erstmals in China selber fertigt, hatte im Frühjahr Negativschlagzeilen im Zuge von Kundenprotesten wegen Qualitäts- und Servicemängeln produziert. Dabei war es zu mehrfachen Rückrufaktionen gekommen, von denen praktisch jeder bislang in China produzierte und verkaufte Tesla der Baureihe Model 3 betroffen war. Experten sprechen aber auch von einer gewissen Kundenzurückhaltung, die mit dem in Kürze bevorstehenden Verkaufsstart eines ebenfalls in China produzierten, deutlich verbilligten Tesla Model Y zusammenhängt.

Auch dürfte die Verkaufsschlappe im Juli Tesla insofern wenig Kopfzerbrechen bereiten, als die neue Tesla-Gigafactory in Schanghai neben der Bedienung des chinesischen Marktes eine immer wichtigere Funktion für den Export von kostengünstiger hergestellten Autos nach Europa einnimmt. Tatsächlich wurde der Export von in China produzierten Fahrzeugen im Juli auf 24347 Einheiten fast verfünffacht. Dies wiederum bedeutet, dass die gesamten Auslieferungen von Tesla in China im Juli tatsächlich nur um 0,6% auf 32968 Fahrzeuge zurückgedrängt wurden. Das Schanghai-Werk nimmt eine immer wichtigere Stellung als Export-Hub ein und bedient mittlerweile auch die Märkte in Japan, Australien, Singapur und Hongkong.