Italienische Luxus-Sneaker-Marke

Finanzinvestor Permira will Golden Goose per IPO versilbern

Die italienische Luxus-Turnschuhfirma Golden Goose soll in Kürze an die Börse kommen. Offenbar plant der Finanzinvestor Permira, den Startschuss für das IPO in Mailand noch in dieser Woche zu geben.

Finanzinvestor Permira will Golden Goose per IPO versilbern

Permira versilbert Golden Goose per IPO

Luxus-Sneaker-Marke des Finanzinvestors startet voraussichtlich Börsengang in Mailand

cru Frankfurt

Der Finanzinvestor Permira will in den kommenden Tagen den Startschuss für den Börsengang der italienischen Luxus-Sneaker-Marke Golden Goose in Mailand geben. Die „Intention to float“ für das IPO in Mailand könnte noch in dieser Woche erfolgen, und der Handelsstart der Aktien wäre dann noch im Juni zu erwarten. Das wird aus Finanzkreisen bestätigt. Bloomberg hatte zuerst darüber berichtet. Für die Erstnotierung sind Bank of America, J.P. Morgan, Mediobanca und UBS als federführende Investmentbanken engagiert worden.

Für den Börsengang von Golden Goose hat das Unternehmen positive Rückmeldungen von potenziellen Investoren erhalten. Damit würde sich der Aufschwung am europäischen IPO-Markt in diesem Jahr fortsetzen. Das Umfeld erscheint günstig, weil Zinssenkungen erhofft werden und die Aktienkurse auf Allzeithöchststände gestiegen sind.

Das Volumen der Emissionserlöse in Europa beläuft sich bislang auf 12,4 Mrd. Dollar – doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum 2023. Zuvor hatten bereits die spanische Modefirma Puig Brands (2,9 Mrd. Euro) sowie der Schweizer Hautpflegekonzern Galderma (2,4 Mrd. Euro) und der Finanzinvestor CVC in Amsterdam ihre Debüts erfolgreich über die Bühne gebracht. Als nächste IPO-Kandidaten in Deutschland nach dem Panzergetriebehersteller Renk und der Parfümeriekette Douglas gelten die Fernbusfirma Flix, der Medikamentenhersteller Stada, die Airbag-Tochter des Autozulieferers ZF Friedrichshafen und der Wissenschaftsverlag Springer Nature. Allerdings hat gerade auch die norwegische Lebensmittelgruppe Jordanes ihr geplantes IPO in Oslo wieder abgeblasen - ebenso wie im April der spanische Autohändler Bergé y Compañía.

Golden Goose wird als vergleichbar mit der italienischen Luxus-Daunenjacken-Firma Moncler beworben, und es wird erwartet, dass die Investoren den Schuhhersteller mit dem Elffachen des geschätzten Gewinns für dieses Jahr bewerten. Nach Berechnungen von Bloomberg hätte das Unternehmen damit einen Wert von etwa 3 Mrd. Euro inklusive Schulden.

Kein Selbstläufer

Ein Selbstläufer wird der Börsengang aber nicht. Das Unternehmen testet den Markt zu einer Zeit, in der sich das Luxusgeschäft verlangsamt. Kering teilte im April mit, dass der Umsatz der Marke Gucci im ersten Quartal aufgrund der schwachen Nachfrage in China um 18% zurückgegangen ist. Der größere Konkurrent LVMH meldete für das erste Quartal ein organisches Umsatzwachstum bei Mode und Lederwaren von 2% im Vergleich zu 18% im Vorjahr. Die in Italien handgefertigten Golden-Goose-Schuhe mit ihren wetterfesten Designs und dem großen Stern werden von Prominenten wie den Sängerinnen Selena Gomez und Taylor Swift getragen. Ein Paar Ball Star Wishes Sneakers für Männer kostet laut Webseite des Unternehmens 740 Dollar.

Allerdings spricht auch nicht alles für ein gutes IPO-Umfeld: Europäische Aktien mit nur mittelgroßer Marktkapitalisierung werden auf niedrigen Bewertungsniveaus gehandelt. Das hält nach Ansicht von Investoren eine Reihe von höher bewerteten Unternehmen, die nicht an der Börse notieren, davon ab, den Sprung an die Börse zu wagen. Nach jahrelanger Underperformance werden mittelgroße Unternehmen in Europa zu den niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnissen seit der Finanzkrise gehandelt.

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