Elektromobilität

VW investiert noch mehr in Northvolt

Volkswagen investiert im Rahmen einer Finanzierungsrunde über insgesamt 2,75 Mrd. Dollar weitere 620 Mill. Dollar (rund 500 Mill. Euro) in ihren schwedischen Batteriepartner Northvolt. Die Beteiligung von rund 20%, die Europas größter Fahrzeugbauer...

VW investiert noch mehr in Northvolt

ste Hamburg

Volkswagen investiert im Rahmen einer Finanzierungsrunde über insgesamt 2,75 Mrd. Dollar weitere 620 Mill. Dollar (rund 500 Mill. Euro) in ihren schwedischen Batteriepartner Northvolt. Die Beteiligung von rund 20%, die Europas größter Fahrzeugbauer im Juni 2019 im Gegenzug zu einer Investition von etwa 900 Mill. Euro einschließlich eines Sitzes im Aufsichtsrat erhalten hatte, bleibt unverändert bestehen.

Wie der 2017 gegründete Batteriehersteller mitteilte, wurde die Privatplatzierung von neuen Investoren wie dem schwedischen Pensionsfonds AP1-4 und dem kanadischen Pensionsfonds Omers sowie bisherigen Investoren wie Goldman Sachs Asset Management und Volkswagen angeführt. Einschließlich der neuen Finanzierungsrunde beläuft sich das von Northvolt aufgenommene Eigen- und Fremdkapital auf inzwischen mehr als 6,5 Mrd. Dollar. Ziel ist es, bis 2030 auf jährliche Produktionskapazitäten in Europa von 150 Gigawattstunden und mehr zu kommen. Zur Unterstützung des Plans, der auch die Einrichtung von Recyclingkapazitäten vorsieht, damit bis 2030 die Hälfte des Rohstoffbedarfs aus recycelten Batterien gedeckt werden kann, hat Northvolt den Angaben zufolge bis dato Verträge im Wert von über 27 Mrd. Dollar mit Schlüsselkunden wie BMW, Fluence, Scania und Volkswagen abgeschlossen.

Die Mittel aus der neuen Finanzierungsrunde, bei der sich Northvolt durch Goldman Sachs und Morgan Stanley begleiten ließ, sollen in den Kapazitätsausbau in den Bereichen Produktion, Recycling sowie Forschung und Entwicklung fließen. Northvolt will unter anderem die Jahresproduktionskapazität in ihrer ersten Gigafactory Northvolt Ett im nordschwedischen Skellefteå von bislang geplanten 40 GWh auf 60 GWh erweitern. Damit reagiert der Batteriehersteller nach eigenen Angaben auf eine gestiegene Nachfrage wichtiger Kunden – verwiesen wird dabei auf einen in diesem Jahr bereits angekündigten 14-Mrd.-Dollar-Auftrag von Volkswagen.

Die Gigafabrik Northvolt Ett soll noch in diesem Jahr ihre Produktion aufnehmen. Um das Kapazitätsziel bis 2030 zu erreichen, plant Northvolt derzeit den Bau von mindestens zwei weiteren Gigafabriken in Europa innerhalb der kommenden zehn Jahre, wobei auch ein Standort in Deutschland geprüft wird.

Im Werk Skellefteå wird die Produktion von Volkswagen-Premium-Zellen konzentriert. Die Fertigung dieser Zellen soll 2023 beginnen. Das für Volkswagen vorgesehene Volumen soll schrittweise auf bis zu 40 GWh Jahreskapazität ausgeweitet werden. Wie der Wolfsburger Zwölfmarkenkonzern weiter erläuterte, wird die zweite Volkswagen-Gigafabrik in Salzgitter von 2025 an die Einheitszelle für das Volumensegment produzieren und ebenfalls bis zu 40 GWh pro Jahr fertigen. Erklärtes Ziel von Volkswagen bis 2030 ist es, für die Ausweitung der Elektrofahrzeug-Produktion gemeinsam mit Partnern insgesamt sechs Zellfabriken in Europa in Betrieb zu nehmen. Für die nächsten Zellfabriken nach Skellefteå und Salzgitter werde derzeit nach möglichen Standorten und Partnern gesucht, so VW.