VW schließt erstmals Werk in China
Volkswagen und sein chinesischer Partner SAIC geben ihr gemeinsames Werk im ostchinesischen Nanjing auf und wollen die verbleibende Produktion ins benachbarte Yizheng verlagern. Die Produktion in Nanjing sei bereits eingestellt worden, sagte ein Sprecher des Wolfsburger Autobauers in China am Freitag und bestätigte damit einen Medienbericht.
Zuletzt liefen in Nanjing unter anderem der VW Passat sowie der Skoda Superb mit Verbrennermotoren vom Band. Die Produktion war aber nur noch zu 60% ausgelastet. Das 2008 gebaute Werk hat eine Kapazität von rund 360.000 Fahrzeugen im Jahr. Es ist das erste vollständige Aus für ein komplettes VW-Werk in der Volksrepublik China.
Fokus auf E-Autos
Der benachbarte, rund 70 Kilometer entfernte Standort in Yizheng soll dafür erweitert werden. Bisher bauen Volkswagen und SAIC dort die Modelle Tharu, Lavida XR, Polo Plus und T-Cross. Die Verlagerung stehe auch im Zusammenhang mit der Umstellung auf Elektroautos, sagte der Sprecher. Das Produktionsnetz werde dafür angepasst.
Ein Umbau des Werks in Nanjing für den Bau von E-Autos wäre aufgrund der Lage nahe dem Stadtzentrum aufwendig und ineffizient gewesen. In Yizheng profitiere Volkswagen dagegen von einem bestehenden Netz von mehr als 100 Zulieferern, erklärte der Sprecher. Das Areal in Nanjing will VW an die Stadt zurückgeben.
Im zweiten Quartal hatte VW wieder mehr Fahrzeuge ausgeliefert. Dies lag unter anderem auch am höheren Absatz von Autos mit Verbrennermotoren in China.