Wachstum kühlt auf Ein-Jahres-Tief ab
Steigende Rohstoffpreise, Versorgungsengpässe und Stromausfälle bremsen im dritten Quartal Chinas Wirtschaft aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach Angaben des staatlichen Statistikbüros vom Montag im Zeitraum Juli bis September um 4,9% gegenüber dem Vorquartal und damit so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatte einen Anstieg um 5,2% erwartet.
Auch die Industrieproduktion der Volksrepublik blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück: Sie stieg im September um 3,1% gegenüber dem Vorjahresmonat. Experten hatten ein Plus von 4,5% prognostiziert.
China hatte sich zu Jahresbeginn mit einem Rekordwachstum von der Pandemie erholt, doch belasten neben Strom- und Versorgungsengpässen sowie wieder aufflammenden Virus-Ausbrüchen auch das harte Durchgreifen der Regulierungsbehörden bei Technologie- und Immobilien-Unternehmen die Konjunkturerholung. „Als Reaktion auf die schlechten Wachstumszahlen, die wir für die kommenden Monate erwarten, werden die politischen Entscheidungsträger unserer Meinung nach weitere Maßnahmen zur Stützung des Wachstums ergreifen. Dazu gehören die Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität auf dem Interbankenmarkt, die Beschleunigung des Ausbaus der Infrastruktur und die Lockerung einiger Aspekte der allgemeinen Kredit- und Immobilienpolitik“, sagte Louis Kuijs, Leiter des Bereichs Asienwirtschaft bei Oxford Economics.