Französische Banken

BNP Paribas rechnet mit Rekordjahr

Frankreichs größte Bank stellt für 2025 ein Rekordergebnis in Aussicht. Dabei helfen soll auch die Integration des gerade übernommenen Asset Managers Axa IM.

BNP Paribas rechnet mit Rekordjahr

Französische Großbank BNP Paribas rechnet mit Rekordjahr

Integration von Axa Investment Managers soll Wachstum beflügeln – Gewinn soll im Gesamtjahr 12,2 Mrd. Euro übersteigen – Zwischendividende 2,59 Euro

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von Gesche Wüpper, Paris

BNP Paribas erwartet trotz eines Gewinnrückgangs im zweiten Quartal ein Rekordergebnis für das Gesamtjahr. Dabei baut die größte Bank Frankreichs auch auf den positiven Beitrag von Axa Investment Managers (Axa IM), deren Übernahme sie am 1. Juli abgeschlossen hat. „Die Perspektiven für die Gruppe sind mit der erwarteten Beschleunigung des durch das Privat- und Geschäftskundengeschäft getriebene Wachstum der Einnahmen sehr ermutigend“, erklärte am Donnerstag BNP Paribas-Chef Jean-Laurent Bonnafé.

Er stellte für 2025 ein Nettoergebnis von mehr als 12,2 Mrd. Euro in Aussicht. Es ist das erste Mal, dass BNP bei der Prognose eine detaillierte Zahl nennt. Analysten hatten laut Bloomberg zuvor im Schnitt mit 12 Mrd. Euro gerechnet. Die Einnahmen dürften im zweiten Halbjahr mehr als 5% zulegen, meint Bonnafé, der jetzt auch eine Zwischendividende von 2,59 Euro je Aktie ankündigte.

Sparten bieten Kontrastprogramm

Mit ihren Ergebnissen im zweiten Quartal hat die Bank trotz des steuerbedingten Rückgangs des Nettogewinns um 4% auf 3,26 Mrd. Euro die Erwartungen leicht übertroffen. Investoren reagierten positiv auf die Nachrichten der Bank. Dank einer guten Kostenkontrolle sowie starker Erträge an den globalen Finanzmärkten habe BNP ordentlich abgeschnitten und mit dem bereinigten operativen Ergebnis positiv überrascht, urteilte Analystin Delphine Lee von J.P. Morgan.

Insgesamt bot BNP im zweiten Quartal ein Kontrastprogramm. Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5% auf 12,58 Mrd. Euro. Zwar konnte die Großkunden- und Investment-Banking-Sparte CIB ihre Erträge um 4% auf 4,68 Mrd. Euro verbessern, doch ihr Wachstum schwächte sich damit im Vergleich zum Auftaktquartal deutlich ab. Schuld daran ist der Aktienhandel, der um 14,9% einbrach, während das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen dank der Marktvolatilität um fast 27% zulegte. Der Bereich Global Banking wiederum blieb stabil. Das Umfeld sei angesichts der angekündigten Strafzölle, der geopolitischen Unsicherheiten und der Auswirkungen der Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro schwieriger als im Vorjahreszeitraum gewesen, erklärte BNP.

Privatkundengeschäft in Frankreich belebt sich

Die Einnahmen der Sparte Commercial, Personal Banking & Services (CPBS) fielen mit 6,63 Mrd. Euro lediglich 0,4% höher aus. Sie wurden von Spezialfinanzierungen belastet, zu denen die Autoleasingtochter Arval und Leasing Solutions gehören. Arval bekommt noch immer die Normalisierung der Gebrauchtwagenpreise zu spüren. Diese dürften sich nach Angaben der Bank ab dem dritten Quartal abschwächen.

Dagegen konnten die Geschäftsbanken ihre Einnahmen um 5% auf 4,3 Mrd. Euro steigern. In Frankreich belebt sich das Privatkundengeschäft wieder. In den Geschäftsbanken der Eurozone bestätige sich der Anstieg der Zinseinnahmen, so BNP. Sie peilt für 2025 ein Wachstum von 3% für diesen Bereich an. Im Vergleich zu italienischen und spanischen Banken profitieren französische Finanzinstitute erst sehr viel später von steigenden Zinsen, da 96% der Immobilienkredite in Frankreich mit festem Zinssatz vergeben werden.

Integration von Axa IM

Das von der Sparte Investment & Protection Services (Asset und Wealth Management, Versicherungen) verwaltete Vermögen stieg um 6,6% auf 1.398 Mrd. Euro, da BNP 40,5 Mrd. Euro einsammelte. BNP hat mit der Integration von Axa IM begonnen und will im dritten Quartal erwartete Synergien beziffern. Die Fusion mit den Asset-Management- und Real-Estate-Investment-Management-Einheiten von BNP soll am 31. Dezember erfolgen. Details, wie sich die Übernahme finanziell auswirkt, soll es im ersten Quartal geben.