Konsolidierung der Assetmanagement-Branche

„Für einige Wettbewerber ist es eine Frage von Leben und Tod“

Die Konsolidierung der Assetmanagement-Branche kommt zunehmend in Schwung. Margendruck liefert dafür die Motivation. Private-Markets-Expertise ist gefragt.

„Für einige Wettbewerber ist es eine Frage von Leben und Tod“

„Für einige Wettbewerber ist es eine Frage von Leben und Tod“

Konsolidierung im Assetmanagement nimmt Fahrt auf

hip London

Die Konsolidierung der Vermögensverwaltungsbranche nimmt zunehmend Fahrt auf. Die Volatilität an den Märkten habe zu mehr Deals geführt, sagte Patrick Thomson, CEO EMEA von J. P. Morgan Asset Management auf einer Presseveranstaltung in London. „Die Branche konsolidiert schnell.“

Das gelte nicht nur für Assetmanager, sagte Thomson, sondern auch für Wealth Manager, Plattformen und institutionelle Investoren. Man müsse sich nur die Pläne der britischen Regierung ansehen, die Pensionsfonds der Lokalregierungen zusammenzuführen. Größe bringe den Kunden Nutzen.

Margendruck motiviert zu M&A

Blackrock erwarb im vergangenen Jahr Global Infrastructure Partners für 12,5 Mrd. Dollar und den Private-Credit-Experten HPS Investment Partners für 12 Mrd. Dollar. M&G sicherte sich im Februar 70% am schwedischen Private-Credit-Investor P Capital Partners (PCP). Zuvor war der Pensionsfonds Nest mit 10% bei der Muttergesellschaft des australischen Infrastrukturexperten IFM Investors eingestiegen. L&G kaufte zuletzt 75% von Proprium Capital Partners, einer Ausgründung des Real Estate Special Situations Teams von Morgan Stanley.

Den traditionellen „Long Only“-Managern machten schwindende Margen zu schaffen, sagte Matt Gibson, der Chef der Client Solutions Group bei Goldman Sachs Asset Management (GSAM), vor Journalisten in London. Viele streben mit Blick auf die höheren Gebühren ins Geschäft mit Alternativen Investments. Aber so ein Geschäft selbst aufzubauen, dauere mindestens fünf Jahre. Also hätten einige Wettbewerber entsprechende Zukäufe getätigt.

„Sehr aktives Deal-Umfeld“

Bestehende Manager von Alternativen Investments erweiterten ihr Spektrum, etwa durch den Erwerb eines Immobilienexperten oder eines Private-Equity-Geschäfts. „Wir sehen ein sehr aktives Deal-Umfeld“, sagte Gibson, der zuvor als Investmentbanker für Goldman tätig war. Man beobachte auch eine Konsolidierung auf der Kundenseite, etwa in Italien.

„Für uns ist M&A eher opportunistisch“, sagte Gibson. „Für einige unserer Wettbewerber ist es eine Frage von Leben und Tod.“

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