Legal & General (L&G) und Blackstone sind eine langfristige strategische Partnerschaft eingegangen. Wie der britische Versicherer mitteilt, will er im Annuitätengeschäft auf die Plattform zur Vergabe von Privatkrediten der Private-Equity-Gesellschaft zurückgreifen. Annuitäten sind Verträge, mit denen sich Versicherer zur Auszahlung von Renten gegen die Einzahlung des Pensionsvermögens angehender Rentner verpflichten.

Kooperationen dieser Art sind im Assetmanagement keine Seltenheit mehr. Bereits im vergangenen Jahr tat sich die Capital Group mit dem Blackstone-Rivalen KKR zusammen, um ihren Kunden Private Markets zu erschließen. Die Partners Group setzt auf Blackrock, State Street auf Apollo Global Management.

L&G will bis zu 10% der erwarteten Zuflüsse im Neugeschäft mit Annuitäten auf diese Weise investieren. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, will sie zudem hybride Produkte aus öffentlich gehandelten und privaten Schuldtiteln entwickeln. Dafür nutze man die eigenen Fixed-Income-Kapazitäten und die Private-Credit-Plattform von Blackstone.

Das Annuitätenbuch von L&G hat ein Volumen von 92 Mrd. Pfund. Der Versicherer habe bereits in US-Kredite investiert, weil die Anlagemöglichkeiten in Großbritannien hinter den Bedürfnissen seines wachsenden Portfolios zurückblieben, schrieb der Versicherungsanalyst Willieam Hawkins von Keefe, Bruyette & Woods. Mit dem Deal formalisiere man offenbar diese Aktivität mit einem qualitativ hochwertigen Partner.

CEO António Simões fasste die Vorteile wie folgt zusammen: mehr Diversität der Assets im Annuitätenbuch und Wachstum im Assetmanagement, wo man ausgefeiltere Lösungen für Anleger in aller Welt entwickele.