Die Lloyds Banking Group hat dank des boomenden Hypothekengeschäfts in Großbritannien ihren Gewinn im abgelaufenen Quartal nahezu verdoppelt. Wie die schottische Großbank mitteilt, verbesserte sich ihr bereinigtes Vorsteuerergebnis auf 2,19 Mrd. Pfund von 1,16 Mrd. Pfund im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt lediglich 1,56 Mrd. Pfund auf der Rechnung.

Der ehemalige HSBC-Banker Charlie Nunn, der die Führung des Instituts im August von Antonio Horta-Osorio übernommen hatte, sprach von „signifikanten Möglichkeiten“, die Plattformen und das Leistungsvermögen der Gruppe weiterzuentwickeln. Er setzte die Renditeziele für 2021, die im Jahresverlauf immer weiter nach oben geschraubt worden waren, noch ein wenig höher. Die Nettozinsmarge soll nun für das Gesamtjahr moderat über 2,50 % liegen. Nach dem ersten Quartal war noch von mehr als 2,45 % die Rede gewesen, nach dem ersten Halbjahr von um die 2,50 %. Die Eigenkapitalrendite (RoTE) verortet das Management nun bei mehr als 10 %.

Wie schon HSBC löste auch Lloyds mit Blick auf das positive makroökonomische Umfeld Rückstellungen für Kreditausfälle auf. Dadurch wurden 83 Mill. Pfund freigesetzt. Am Markt hatte man dagegen damit gerechnet, dass das Institut weitere 253 Mill. Pfund zurücklegen würde. Weil Schatzkanzler Rishi Sunak die Stempelsteuer bis Ende September ausgesetzt hatte, brummte der Wohnimmobilienmarkt. Lloyds hat einen Marktanteil von rund einem Viertel im britischen Hypothekengeschäft. Auch steigende Gebrauchtwagenpreise kamen der Gruppe zugute, denn sie ist mit der Geschäftssparte Black Horse im Autofinanzierungsgeschäft tätig.