Investoren sorgen sich um Private-Markets-Renditen
Investoren meiden Private Markets
phh Frankfurt
US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Zolldrohungen Privatanleger und Family Offices in den privaten Kapitalmärkten verschreckt. Das zeigt eine jährliche Umfrage der Private-Markets-Plattform Moonfare unter 175 überwiegend europäischen Investoren, die in den Zeitraum des von US-Präsident Donald Trump ausgerufenen „Liberation Days" fällt und der Börsen-Zeitung vorliegt.
Demnach hätten zwar 79,4% der Befragten Privatanleger und Family Offices in den vergangenen zwölf Monaten Privatmarkt-Investments getätigt. Doch nur etwas mehr als jeder Zweite hat das auch in den kommenden zwölf Monaten noch vor. „Die Umfrage ist natürlich eine Momentaufnahme und fiel dieses Jahr mitten in die Zeit des Liberation Days, wo an den Märkten große Unsicherheit geherrscht hat“, sagt Moonfare-Mitgründer Steffen Pauls.
Hohe Private-Markets-Allokation bei Privatinvestoren
Die Sorge unter Investoren sei zu diesem Zeitpunkt entsprechend hoch gewesen. Sie dürfte sich inzwischen aber angesichts der anbahnenden Zoll-Deals zwischen den USA und Großbritannien und China wieder etwas beruhigt haben, meint Pauls. Langfristig haben Private Markets bei den Befragten eine große Bedeutung. Rund ein Drittel nannte als Zielallokation für Private Markets 21 bis 50% ihres Portfolios. Ein weiteres Viertel nannte eine Zielquote von 16 bis 20%.
Doch kurzfristig machen sich Investoren Sorgen. 42% der Befragten gaben an, dass sie geringere Ausschüttungen davon abhalten würden, dieses Jahr mehr zu investieren. Auch die Unsicherheit bezüglich künftiger Renditen (36,1%) und Makrorisiken (28,4%) treiben private Investoren um. Am meisten überzeugt sind Investoren der Umfrage zufolge von mittelgroßen Buy-outs. Gut die Hälfte der Befragten glaubt, dass diese Strategie in den nächsten ein bis drei Jahren am besten performen wird.
Hohe Investorennachfrage nach Secondaries
Auf dem zweiten Platz liegen mit 45,8% Secondaries. „Auf Verkäuferseite herrscht derzeit großer Verkaufsdruck. Umgekehrt wird auf der Käuferseite der Pool an Secondary-Investoren immer größer“, sagt Pauls. Moonfare selbst habe inzwischen einen eigenen Secondary-Fonds mit Evergreen-Struktur aufgelegt. Das Fintech vermittelt mittlerweile nicht mehr nur Gelder Private-Markets-Vermögensverwalter, sondern investiert auch direkt in Unternehmen und bietet eigene Produkte an. „Wie etwa einen Secondary-Fonds oder auch Co-Investment-Fonds“, so Pauls.
Moonfares Kundenfokus liege dabei am oberen Ende des Privatanlegerspektrums. In Deutschland sind das Pauls zufolge Privatanleger mit ausreichend Kenntnissen über Private Markets und mindestens einer halben Million Euro Cash. „Was wir aber sehr eng verfolgen, ist der Trend mit semi-liquiden Evergreen-Fonds. Hier sehen und hören wir, dass diese Fonds bei Einsteigern auf große Nachfrage stoßen.“ Im Retailmarkt sei das eine noch viel größere Bewegung als der ELTIF.