Neuer Ärger für Nik Storonsky

Revolut im Visier der britischen Aufsicht

Revolut hat neuen Ärger mit der britischen Aufsicht. Der „Financial Times“ zufolge teilte CEO Nik Storonsky seinen Umzug nach Nahost nicht mit.

Revolut im Visier der britischen Aufsicht

Revolut im Visier der britischen Aufsicht

CEO Nik Storonsky teilte Umzug in den Nahen Osten nicht mit

hip London

Das Hickhack zwischen der Neobank und der britischen Bankenaufsicht geht in eine neue Runde. Wie die „Financial Times“ berichtet, zeigten sich Beamte und Regulierer besorgt darüber, dass CEO Nik Storonsky ihnen seinen Umzug in die Vereinigten Arabische Emirate nicht gesondert mitgeteilt hatte.

Dem Blatt zufolge erfuhren Beamte von Schatzamt, Finanzaufsicht FCA und Bank of England erst durch seine Berichterstattung davon. Storonskys Family Office hatte eine entsprechende Mitteilung bei Companies House eingereicht. Die Aufseher erwarten für gewöhnlich, über solche Veränderungen in den persönlichen Verhältnissen des Topmanagements großer Institute vorab informiert zu werden.

Höher bewertet als Barclays

Revolut kommt nach ihrer jüngsten Finanzierungsrunde auf eine Bewertung von 75 Mrd. Dollar und lässt damit Großbanken wie Barclays, Lloyds Banking Group oder Natwest hinter sich. Revolut hatte zwar 2024 nach dreijähriger Wartezeit eine britische Banklizenz erhalten. Doch befindet sich das Institut immer noch in einer „Mobilisierungsphase“, während der es nur Einlagen bis zu 50.000 Pfund annehmen darf. Eigentlich sollte diese Phase nach zwölf Monaten beendet sein.

Schatzkanzlerin Rachel Reeves würde dem Wachstumsunternehmen gerne den Weg bahnen. Doch die Aufsicht hat Bedenken, dass die Risikokontrollen nicht mit dem rasanten Wachstum des internationalen Geschäfts Schritt halten könnten.

„Exzessive Bürokratie“

Storonsky hatte sich mit seiner Kritik an der „exzessiven Bürokratie“ in Großbritannien in den Aufsichtsbehörden keine Freunde gemacht. Ein von Reeves initiiertes Treffen mit Vertretern der Bankenaufsicht PRA wurde angeblich von Notenbankchef Andrew Bailey aus Sorge um die Unabhängigkeit der Regulierer abgesagt.

Fragen zu einem Börsengang von Revolut in London hatte Storonsky in der Vergangenheit mit den Worten abmoderiert, ein IPO in London wäre „nicht rational“. Auch die im Vereinigten Königreich auf Aktiengeschäfte erhobene Stempelsteuer von 0,5% ist ihm ein Dorn im Auge. Der Regierung warf er vor, mit großen Worten um sich zu werfen, am Ende aber wenig zu tun.