Anwendung Golden-Power-Gesetz

UniCredit kämpft gegen Auflagen für BPM-Übernahme

UniCredit kämpft 2025 um Banco BPM-Übernahme in Italien, trotz Auflagen und geopolitischer Herausforderungen.

UniCredit kämpft gegen Auflagen für BPM-Übernahme

UniCredit kämpft gegen Auflagen für BPM-Übernahme

Reuters Mailand

Die Großbank UniCredit geht im Ringen um eine Übernahme der Konkurrentin Banco BPM gegen die Auflagen der italienischen Regierung vor. Das Institut wolle in Kürze Beschwerde beim Verwaltungsgericht der Hauptstadtregion Latium einlegen, teilte UniCredit am Freitag mit. Das Geldhaus unterstütze zudem eine Prüfung der Europäischen Kommission, ob Italien das sogenannte Golden-Power-Gesetz – ein Gesetz zum Schutz strategischer Wirtschaftsbereiche – auch rechtmäßig angewandt hat, um seine Auflagen im Zusammenhang mit der BPM-Übernahme zu begründen. Die Regierung in Rom hat die Möglichkeit, Firmenübernahmen in strategischen Bereichen wie Energie, Telekommunikation und Bankwesen zu blockieren oder mit Auflagen zu versehen.

Rückzug aus Russland gefordert

Neben der Banco BPM ist auch die Commerzbank auf dem Radarschirm von UniCredit, der in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die Italiener sind inzwischen der zweitgrößte Commerzbank-Aktionär nach dem Bund, der rund 12% hält. Laut Insidern macht Italiens Regierung voraussichtlich einen Rückzug der UniCredit aus Russland zur Bedingung für die Übernahme der Banco BPM. Der Ausstieg müsse so bald wie möglich geschehen, hieß es im April.

Forderung der EZB

UniCredit gehört zu den wenigen internationalen Kreditinstituten, die immer noch Geschäfte in Russland machen. Bankchef Andrea Orcel hatte deutlich gemacht, dass er kein Interesse habe, seinen Aktionären zu schaden, indem er das Russland-Geschäft aufgebe, ohne einen angemessenen Preis dafür zu erhalten. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuletzt UniCredit aufgefordert, die Geschäftstätigkeit in Russland zu reduzieren.

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