Britische Notenbank leitet überraschend Zinswende ein
Die Bank von England erhöht als erste der großen Zentralbanken weltweit die Zinsen seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde am Donnerstag überraschend auf 0,25% von zuvor 0,1% angehoben. Die Währungshüter reagieren damit auf den rasanten Preisanstieg auf der Insel. Die Inflation ist mit zuletzt 5,1% weit über das Ziel der Notenbank hinausgeschossen. Gleichzeitig teilte die Bank of England mit, dass weitere moderate Verschärfungen in der Geldpolitik in den kommenden Monaten wahrscheinlich seien.
Angetrieben werden die Preise unter anderem durch die stark gestiegenen Energiekosten sowie aus der Pandemie-Krise resultierendem Materialmangel und Lieferengpässen. Diese Faktoren heizen auch die Inflation in den USA kräftig an, so dass die US-Notenbank Fed mehrere Zinserhöhungen für nächstes Jahr ins Auge fasst.
„Der Zinserhöhungsdrang ist offenbar größer als die Konjunkturbedrohung durch Omikron. Angesichts der hohen Neuinfektionen ist der Zinsschritt mutig“, sagte Alexander Krüger, Chefökonom beim Bankhaus Lampe, zur Entscheidung der Bank of England. „Für weitere Zinsanhebungen dürfte die Pandemie-Entwicklung maßgeblicher sein.”