An den Aktienmärkten fällt Trumps Bilanz durch
100 Tage im Amt
An den Aktienmärkten fällt Trumps Bilanz durch
tom Frankfurt
Gut 100 Tage ist US-Präsident Donald Trump inzwischen im Amt, und geht es bei der Bewertung seiner Arbeit nach den Aktienmärkten, lautet das Urteil „akut versetzungsgefährdet“. Trumps Rochaden und sein Hin und Her nicht zuletzt in der Zollpolitik haben bei Investoren eine massive Verunsicherung ausgelöst. Dabei war der Wahlsieg Trumps von den Märkten dank der Hoffnung auf Deregulierung und Steuersenkungen zunächst noch durchaus positiv begleitet worden. Davon ist wenig übrig geblieben. Allerdings sind die ersten 100 Tage eines neuen US-Präsidenten im Amt nur selten eine gute Zeit für die amerikanischen Aktienmärkte gewesen. Laut Berechnungen der LBBW notierte der S&P 500 im Durchschnitt aller Präsidentschaften von Eisenhower bis Biden nach 75 bis 80 Tagen weitgehend auf demselben Niveau wie zuvor. Demokraten kamen hier im Durchschnitt auf bessere Werte als Republikaner. John F. Kennedy schaffte ein Plus von 8,9%. Die schwächsten Performances haben dagegen fast ausschließlich Republikaner zu verantworten. Während der ersten 100 Tage von „Trump 2“ verlor der S&P 7,3%. Temporär lag er sogar 16,9% im Minus. Das ist nach „Nixon 2“ die zweitschwächste Bilanz eines US-Präsidenten seit den 50er Jahren.

Aus dem Rahmen fällt momentan der Dax. Normalerweise gilt an der Börse die Faustregel: Geht es dem S&P schlecht, leidet auch der deutsche Leitindex. Davon ist bisher wenig zu sehen. In den vergangenen vier Monaten legte der Dax knapp 18% mehr zu als de S&P. Historisch betrachtet ist das eine Ausnahme und zudem eine Momentaufnahme, die in der Vergangenheit nie von langer Dauer war. Hier bleibt also trotz der zuletzt verbesserten Stimmung am deutschen Aktienmarkt Vorsicht angesagt.