Donnerstag, 4.11.:

Es war kaum mehr als eine Randnotiz, als Vonovia am Dienstag das offizielle Endergebnis des öffentlichen Übernahmeangebots für Deutsche Wohnen bekannt gab. Nach dem kläglichen Scheitern der ersten Offerte im Sommer hatten sich die Bochumer mit dem Streichen der Mindestannahmeschwelle bereits im September den Erfolg gesichert. Doch seither hat sich am deutschen Markt für Wohnimmobilien viel getan, allen voran die Turbulenzen bei der Adler Group, die sich auf das gesamte Wohnimmobiliensegment auszubreiten drohten.

Die Wertpapiere der Immobilienkonzerne sind im Gefolge der Short-Seller-Attacke auf Adler ebenfalls ins Rutschen geraten. Vonovia und LEG ließen sich ad hoc in die Pflicht nehmen, um Schlimmeres abzuwenden. Denn um die milliardenschweren Portfoliokäufe stemmen zu können, sind alle Konzerne darauf angewiesen, dass ihnen die Investoren auch morgen noch Geld anvertrauen. Davon kann Vonovia ein Lied singen, hat sie doch eine milliardenschwere Bezugsrechtsemission vor der Brust. Mit dem Geld soll die Übernahme teilweise finanziert werden. Details dazu könnte es am kommenden Donnerstag geben, wenn Vonovia den Geschäftsbericht für das dritte Quartal vorlegt. Die Zahlen dürften dabei in den Hintergrund rücken, zumal Vonovia die Prognose schon im Sommer erhöht hatte.