Jahresergebnis

Credit Suisse vor dem Gang nach Canossa

Auf dem Weg einer eiligst durchgeführten Kapitalerhöhung hatte die Credit Suisse ihre Kernkapitalquote auf 14 Prozent verbessert. Die Zahl wird nächste Woche besonders viel Aufmerksamkeit erhalten.

Credit Suisse vor dem Gang nach Canossa

dz

Donnerstag, 9.2.:

Das Credit-Suisse-Management muss am kommenden Donnerstag das Jahresergebnis präsentieren. CEO Ulrich Körner und seinem Finanzchef Dixit Joshi steht der Gang nach Canossa bevor. Die Bank hat in den ersten neun Monaten 2022 Verluste von 5,9 Mrd. sfr angehäuft, und kaum jemand zweifelt daran, dass diese im Zuge der im November in Angriff genommenen Restrukturierung zugenommen haben. Zum Ende des dritten Quartals war die Kernkapitalquote der Bank auf 12,6% zusammengeschmolzen. Auf dem Weg einer eiligen Kapitalerhöhung be­schaffte sich die Bank neue Eigenmittel in Höhe von 4 Mrd. sfr, was zu einer Verbesserung der Kernkapitalquote auf 14% geführt hat.

Das Credit-Suisse-Management hat versprochen, die Kapitalquote bis zum Abschluss der laufenden Transformation im Jahr 2025 bei mindestens 13% zu halten. Der Konzern kann sich also keinen Verlust wie im dritten Quartal mehr erlauben. Die zuletzt einigermaßen stabile Entwicklung des Aktienkurses bei leicht über 3 sfr deutet eine gewisse Gelassenheit bei den Investoren an. Offenbar fühlen sie sich gut auf das Ereignis vom kommenden Donnerstag vorbereitet. Mit Spannung werden auch etwaige News zur geplanten Abspaltung der Investmentbank First Boston erwartet.