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Inflation in Euroland steigt und steigt

Die Inflation im Euroraum nimmt immer stärker zu. Die Zweifel wachsen, ob es wirklich ein vorübergehendes Phänomen ist. Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding hält daher eine schnellere geldpolitische Wende für angezeigt.

Inflation in Euroland steigt und steigt

ms Frankfurt

Die Inflation im Euroraum nimmt immer stärker und weiterhin auch kräftiger als erwartet zu. Im September kletterte die Teuerungsrate von zuvor 3,0% auf 3,4%, wie Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. In den nächsten Monaten könnte sie sogar die Marke von 4% erreichen – wie überhaupt erst einmal seit Einführung des Euro im Jahr 1999. Haupttreiber für die aktuelle Preisrally sind die rasant steigenden Energiepreise. Aber auch der zugrunde liegende Preisdruck nimmt inzwischen deutlich zu. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel legte im September von zuvor 1,6% auf 1,9% zu. Damit wachsen zunehmend die Zweifel am Narrativ eines nur vo­rübergehenden Inflationsschubs – wie es etwa die Europäische Zentralbank (EZB) vertritt. „Die EZB unterschätzt den langfristigen Inflationsdruck“, sagt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, im Interview der Börsen-Zeitung: „Deshalb wäre es angemessen, dass sie auch die geldpolitische Wende etwas schneller einleitet, als sie dies derzeit in Aussicht stellt.“

Bericht und Interview Seite 6

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