Die japanische Industrie ist dank nachlassender Lieferengpässe im Automobilsektor weiter auf Erholungskurs. Die Industrieproduktion stieg nach offiziellen Daten vom Dienstag im November um 7,2% gegenüber dem Vormonat und übertraf damit die in einer Reuters-Umfrage prognostizierte Zunahme von 4,8%. Damit stieg die Produktion den zweiten Monat in Folge, nach einem Plus von 1,8% im Oktober. Die vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) befragten Hersteller erwarten einen Produktionsanstieg von 1,6% im Dezember und 5,0% im Januar. Die Regierung in Tokio hob ihre Einschätzung der Industrieproduktion an und erklärte, es gebe Anzeichen für einen Aufschwung.

Von den 15 beobachteten Industriezweigen meldeten laut dem Ministerium 11 einen Zuwachs. Vor allem die Automobilbranche kurbelte die Wirtschaft an: Der Sektor profitierte von einer Erholung der weltweiten Ersatzteilversorgung. Die Daten zeigen, dass die Produktion von Autos und anderen Kraftfahrzeugen im November um 43,1% gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Trotz der gesteigerten Produktion können sich die japanischen Automobilhersteller noch immer nicht vollständig von den anhaltenden globalen Problemen bei der Versorgung mit Teilen und Chips befreien. Japans führender Automobilhersteller Toyota kündigte vergangene Woche an, die Produktion in fünf inländischen Fabriken im Januar aufgrund von Lieferproblemen und der Gesundheitskrise auszusetzen.