Dax legt zu – Blick auf Fed-Protokolle
Gipfelsturm beim Dax. Der deutsche Leitindex klettert bis auf 24.480,30 und erreicht damit den bislang höchsten Stand seiner Indexgeschichte. Zur Mittagszeit liegt er weiter im Plus, aber knapp unter seinem jüngst erreichten Rekord. Der deutsche Leitindex rückt um 1,1% auf 24.461 Zähler vor. Auch der Euro Stoxx 50 Index kann sich verbessern und liegt mittags bei 5.427 Zählern. Die Hoffnung auf einen Handelsdeal zwischen der EU und den USA wirke sich positiv auf die Kursentwicklung aus, so Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Damit wächst die Hoffnung, dass der wichtige Absatzmarkt USA weiterhin zu vernünftigen Konditionen beliefert werden kann“, sagt er.
EU und USA erzielen Fortschritte
Die EU-Kommission hatte zuletzt mitgeteilt, die EU und die USA hätten gute Fortschritte erzielt, um im Handelsstreit ein Grundsatzabkommen schaffen zu können. Mit einigen wichtigen Partnerländern hatte US-Präsident Donald Trump den Zollkonflikt in den vergangenen Tagen dagegen verschärft. Trump kündigte umfassende Zölle gegen enge Verbündete wie Japan und Südkorea sowie zwölf weitere Staaten an, vor allem aus Asien und Afrika. Auf alle Waren aus Japan und Südkorea soll ab dem 1. August ein Zoll von 25% erhoben werden.
Zu Gewinnern zählen im Dax die Rüstungswerte. Rheinmetall legen 0,2% zu, litten im Mittagsgeschäft aber unter Gewinnmitnahmen. Renk gewinnen 3,8%. Bei Hensoldt ist es ein Aufschlag von 0,6%. Die Commerzbank rückt im Dax 0,2% vor. Die italienische Großbank Unicredit schwingt sich zum größten Commerzbank-Aktionär auf und erhöht damit im Ringen um das zweitgrößte börsennotierte Geldhaus Deutschlands den Druck. Die Aktien der Unicredit notierten 3,2% fester. Deutsche Bank gewinnen 2,7%.
Dollar hält sich
Trotz des Hin und Her in der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump kann sich der Dollar-Index am Mittwoch behaupten. Er liegt bei 97,56 Punkten und damit praktisch auf dem Wert des Vortages. Der Euro gibt 0,1% auf 1,1710 Dollar nach. Gespannt warten die Investoren auf die am Abend zur Veröffentlichung anstehenden Protokolle der jüngsten US-Zentralbanksitzung. Sie erhoffen sich Hinweise auf den weiteren Zinskurs der Fed. „Die Diskussionen im Protokoll, unter welchen Bedingungen mehr Mitglieder in Richtung Zinssenkungen tendieren könnten, dürften besonders unter die Lupe genommen werden,“ meint Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Eine stärkere Tendenz hin zu Zinssenkungen, die als „Einknicken“ der Fed gegenüber dem anhaltenden Druck des US-Präsidenten gewertet werden könnte, dürfte dem Dollar das Leben schwer machen und ihm größere Gewinne oder Korrekturen verwehren, prognostiziert die Expertin. An den Finanzmärkten wird bislang frühestens für September mit einem ersten geldpolitischen Schritt nach unten in diesem Jahr gerechnet.